In einem gemeinsamen Aufruf an die Bundesregierung haben mehrere Verbände1) gestern gefordert, in die Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur ein 2-Mrd.-Investitionsprogramm zum Ausbau der Nah- und Fernwärme aufzunehmen. Der daraus gespeiste Zuschuss von 20% für den Neu- und Ausbau von Wärmenetzen könnte von 2009 bis 2013 nach Schätzung der Verbände 10 Mrd. Euro an zusätzlichen Investitionen auslösen. Rund 10.000 Arbeitsplätze könnten so gesichert werden. Ersetzt würden durch das Förderprogramm „ineffiziente ältere Einzelheizungen“.
Der Vorschlag knüpft an die in der Zeit von 1977 bis 1987 erfolgreich durchgeführten Zukunftsinvestitionsprogramme ZIP 1 und ZIP 2 an. Damals wurde der Ausbau der Fernwärmesysteme mit 35% der Investitionskosten bezuschusst, was gerechnet auf den Gesamtzeitraum den Anschlusswert der Fernwärme um mehr als 50% steigerte.
Mit dem geforderten ZIP-3-Programm würde der 20-%-Zuschuss in dem am 1. Januar 2009 in Kraft getretenen Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (Leseversion) für den Zeitraum bis 2013 auf die Größenordnung aufgestockt, die mit den bisherigen ZIP-Programmen erreicht wurde. Mit dem Konjunkturprogramm würden so Anreize gegeben, zusätzliche Nah- und Fernwärmeausbauprojekte vergleichbar den ZIP-Programmen zu starten und ohnehin geplante Projekte zeitlich nach vorne zu verschieben. ToR
1) Beteiligt sind Der Effizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK), die Gewerkschaft ver.di und die Vereinigung von acht großen kommunalen Unternehmen (8KU).
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