Der Weltmarkt für Solarzellen wird 2020 den klassischen Halbleitermarkt überholen. Dies prognostiziert Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (ISE), in einem Exklusiv-Interview in der aktuellen Sonderpublikation „Solarindustrie – Vielfalt für Deutschland“ (Ausgabe 1/2007) des Solarpraxis Verlags. Während das Volumen des Solarmarkts weltweit heute noch bei 14 Mrd. Euro liege, werde 2020 über 250 Mrd. Euro Umsatz mit Solarzellen gemacht, meint der Wissenschaftler.
Dirty Silicon
Einen erheblichen Anteil am Marktwachstum werde der verstärkte Einsatz von Zellen mit speziell gereinigtem metallurgischem Silizium haben. Diese Zellen, die das so genannte „Dirty Silicon“ enthalten, würden sich mittelfristig bei Preisen zwischen zehn und 30 US-Dollar pro Kilogramm einpendeln – während rein kristallines Silizium auf dem Markt für 150 bis 200 US-Dollar gehandelt werde. Weber sagt gegenüber der „Solarindustrie“: „Wir erwarten, dass bis 2015 rund die Hälfte aller Solarzellen aus dem neuen Material gefertigt werden.“
Bis 2015 unter 1 Euro/W
Nach Ansicht des Wissenschaftlers befördern diese reduzierten Zellpreise massiv den Absatz. „Dreh- und Angelpunkt des Solarbooms sind die Kosten für Zellen und Module“, so Weber im Interview. „Es gibt eine technologische Lernkurve, nach der man abschätzen kann, dass wir etwa 2015 unter ein Euro für jedes installierte Watt Solarstromleistung rutschen.“ Man könne somit sogar während Strom-Spitzenzeiten 15 ct/kWh erreichen. „Damit wären wir konkurrenzfähig zu fossilen Technologien der Energieerzeugung“, erklärt der Leiter des ISE. ToR
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