Mit einer Dämmung gegen Wärmeverluste bzw. unerwünschte Wärmegewinne lassen sich die Energie- und Lebenszykluskosten deutlich senken, insbesondere bei der Haustechnik. Ein bisher kaum systematisch erschlossenes Potenzial bietet die kostenoptimierte Dämmung von Kälte- und Klimaanlagen, wie eine Studie von Armacell belegt.
Statt Tauwasservermeidung ...
Bei der Dämmung von kaltgehenden Leitungen ist es gängige Praxis, die Dicke der Dämmschichten ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Tauwasserverhinderung zu ermitteln. In der Regel werden Dämmschichtdicken von 6 bis maximal 13 mm eingesetzt, um das Entstehen von Tauwasser zu verhindern. Wie die Studie zeigt, sind mit größeren Dämmschichtdicken jedoch wesentliche Energieeinsparungen möglich.
... wirtschaftlich rentable Dämmschichtdicke
Ziel der Studie war die Ermittlung einer optimalen, das heißt auch wirtschaftlich rentablen Dämmschichtdicke für unterschiedliche Anlagetypen. Dazu wurden die Einsparungen ermittelt, die durch höhere Dämmniveaus (AF-2 bis AF-6) – also über eine sogenannte Tauwasserdämmung (in der Regel AF-1) hinausgehende Dämmdicken – erreicht werden und anschließend den Investitionskosten gegenübergestellt. Untersuchungsgegenstand waren unterschiedlich komplexe Gebäudeklimaanlagen mit unterschiedlichem Kühlbedarf sowie typische Kühlanlagen, die in Supermärkten zur Lagerung und zum Verkauf von Lebensmitteln eingesetzt werden.
Zusätzlich Dämmdicke macht sich schnell bezahlt
Unabhängig von der Komplexität der Anlage und dem Kühlbedarf, konnte für Raumklimaanlagen eine optimale Dämmschichtdicke von 15,5 bis 25 mm (AF/Armaflex AF-4) für Kühlwasserleitungen ermittelt werden. Die höheren Investitionskosten für die dickere Dämmschicht amortisieren sich im Laufe der Betriebszeit und erlauben nach wenigen Jahren erhebliche finanzielle Einsparungen. Für Kältemitteleitungen von Kühlanlagen rechnet sich sogar ein noch höheres Dämmniveau. Als optimale Dämm-schichtdicke empfiehlt Armacell für diese Leitungen AF/Armaflex AF-6 (32 bis 50 mm). Die höheren Investitionskosten haben sich schon nach rund 7 bis 9 Monaten amortisiert.
Erhebliches CO2-Vermeidungspotenzial
Beachtlich sind die Ergebnisse auch unter dem Umweltaspekt: Allein durch eine optimale Dämmung der Rohrleitungen können die CO 2 -Emissionen der untersuchten Anlagen jährlich um mehrere Tonnen gesenkt werden. Rechnet man die Ergebnisse auf die Umweltleistung des Dämmstoffs zurück, erlauben sie verallgemeinernde Aussagen. Pro installiertem Kubikmeter AF/Armaflex können durch optimale Dämmschichtdicken ca. 1150 kg/a CO 2 beim Betrieb von Klimaanlagen, ca. 1900 kg/a CO 2 beim Betrieb von Kühlanlagen mit einer Mediumtemperatur von –5 °C und ca. 2550 kg/a CO 2 beim Betrieb von Kühlanlagen mit einer Mediumtemperatur von –36 °C eingespart werden.
Die Studie hat deutlich gezeigt, dass auch in der Kälte- und Klimatechnik erhebliche Einsparpotentiale durch optimale Dämmungen realisiert werden können. Dabei wurden keine spektakulären Einzelfälle, sondern typische Anlagen untersucht. Nicht nur aus ökologischen, auch aus ökonomischen Gründen sollte die Dämmung von Kälteleitungen zukünftig nicht nur der Tauwasserverhinderung, sondern vorrangig auch der Energieeinsparung dienen.
Detail-Informationen finden Sie in dem Fachartikel Klima- und Kühlanlagen – Ein höheres Dämmniveau rentiert sich ■