Die deutsche Bauindustrie hat nach zehn Jahren Baukrise für 2006 erstmals wieder eine positive Baubilanz gezogen. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ist der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe 2006 im Vergleich zum Vorjahr um nominal 9,2% gestiegen. Die Bauunternehmen profitierten Ende 2006 auch von der guten Witterung: Der Umsatz lag im Dezember um 28% über dem Wert des Vorjahresmonats.
Öffentliche Hand weiterhin zurückhaltend
Motor des Aufschwungs war 2006 der Wirtschaftsbau: Die Umsätze lagen aufgrund starker Impulse aus dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Handels- und Logistiksektor um 11,7% (Dez.: 23%), die Auftragseingänge um 9% über dem Vorjahresniveau (Dez.: –0,9%). Der Wohnungsbau profitierte von den Vorzieheffekten aus der Abschaffung der Eigenheimzulage und der Mehrwertsteuererhöhung: Der Umsatz stieg um 10,2% (Dez.: 40,6%). Der Auftragseingang übertraf im Gesamtjahr das Vorjahresergebnis um 4,2%, die Wirkung der Sondereffekte wurde gegen Jahresende aber zusehends schwächer (Dez.: –5,2%). Im Öffentlichen Bau machte sich die bessere Finanzlage der Gebietskörperschaften bemerkbar: Der Umsatz stieg um 5,4% (Dez.: 20,7%). Bei der Auftragsvergabe war die Öffentliche Hand aber weiterhin zurückhaltend: Die Auftragseingänge lagen lediglich um 1,5% über dem Vorjahresniveau (Dez.: –13,4%).
2007: 3,5% mehr Umsatz erwartet
Die Entwicklung der Auftragseingänge gibt auch für 2007 Anlass zu Optimismus: Der Ordereingang ist 2006 um 5,1% gestiegen. Der Rückgang im Dezember um 6,1% sei vor allem auf einen Arbeitstageeffekt zurückzuführen: Es standen zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung als im Dezember 2005. Für 2007 erwartet der Hauptverband ein Umsatzplus von 3,5 %. ToR