Das Bauwesen in Deutschland muss sich in Zukunft stärker an Kriterien zur Nachhaltigkeit orientieren. Dies forderte heute der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMU), Michael Müller, in der letzten Woche auf dem Baumeistertag in Darmstadt. „Wir müssen die negativen Umweltwirkungen des Bauwesens reduzieren. Und das erreichen wir nur, wenn Bauten und die zugehörige Infrastruktur weniger Material und Energie verschlingen. Wir brauchen deshalb eine Baukultur, die nachhaltig ausgerichtet ist“. Rund 85% aller in Deutschland verwendeten mineralischen Rohstoffe werden laut BMU zu Baustoffen und Bauprodukten verarbeitet. Damit verbraucht das Bauwesen die meisten Ressourcen in Deutschland.
Die Siedlungs- und Verkehrsfläche wächst in Deutschland täglich im Durchschnitt um 113 ha - einer Fläche, die der Größe von 150 Fußballfeldern entspricht. Die Hälfte dieser Fläche verschwindet unter Asphalt und Beton. Müller: „Dabei ist die Versiegelung der Landschaft nur einer von vielen Umweltaspekten, die wir berücksichtigen müssen. Da der Abbau und die Aufbereitung von Rohstoffen häufig in anderen Ländern stattfindet, haben diese oft ökologische und soziale Folgewirkungen zu tragen. Aus unserer globalen Verantwortung heraus müssen wir deshalb den Einsatz von Ressourcen bei uns effizienter gestalten.“
Prinzipien und Kriterien für energie- und materialeffizientes Bauen müssten bereits in der Ausbildung von Handwerkern, Architekten, Planern, Bauingenieuren und Bauproduktenherstellern eine Rolle spielen. „Nur so können wir erreichen, dass in Zukunft Bauwerke immer so material- und energieeffizient wie möglich geplant und gebaut werden“, sagte Müller. ToR
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