Die Erdölproduktion kann nicht grenzenlos gesteigert werden. Die weltweite Produktion aus den bekannten Erdöllagerstätten ist schon weit vorangeschritten. Eine Steigerung ist zwar noch mit den sogenannten nichtkonventionellen Vorkommen, wie Ölsanden, Schwerstölen und Erdgaskondensat möglich, aber auch diese verzögern das bevorstehende Maximum der Erdölproduktion voraussichtlich nicht wesentlich. Dies sind Ergebnisse der jetzt vorgelegten Energiestudie 2010 der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Danach könnte die Förderung von Erdöl unter optimalen Bedingungen bis maximal 2035 gesteigert werden. Allerdings seien „viele Faktoren und Entwicklungen vorstellbar, die diesen Zeitpunkt früher eintreten lassen“.
Hohe Nachfrage erhöht Uran-Reserven
Die BGR analysiert im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) jährlich weltweit die Vorratssituation und die Verfügbarkeit der fossilen Energieträger. Dabei zeigen sich für das Berichtsjahr 2009 auch die Auswirkungen der Wirtschaftsentwicklung und der Preisschwankungen bei den Energierohstoffen. So wuchsen die Uranreserven, das sind bekannte, technisch und wirtschaftlich abbaubare Rohstoffmengen, an, weil auf dem Weltmarkt für diesen Rohstoff höhere Preise erzielt werden konnten. Lagerstätten, deren Ausbeutung bisher nicht rentabel war, werden nun als wirtschaftlich gewinnbar ausgewiesen.
Hohe Verfügbarkeit von Erdgas und Kohle
Die Erdgasmärkte verzeichneten 2009 eine Überversorgung, die zum einen auf den Rückgang der Nachfrage nach Erdgas in der Wirtschaftskrise zurückging. Zum anderen steigerte die USA ihre Produktion von Erdgas aus sogenannten nicht-konventionellen Vorkommen wie Kohleflözgas und Shale Gas („Schiefergas“). Auch in Deutschland ist die Erkundung von nichtkonventionellen Erdgaslagerstätten angelaufen. Die BGR ermittelt derzeit im Auftrag des BMWi das Potenzial an Shale Gas in Deutschland. Kohle bleibt der Energierohstoff mit der bei Weitem größten geologischen Verfügbarkeit. ToR
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