Vor allem mit beschmutzten und beschädigten Sanitäranlagen in Bahnhöfen hat jeder zweite Deutsche schlechte Erfahrungen gemacht, wie eine aktuelle GfK-Umfrage zeigt: Rund 58 % der Deutschen haben sich über den Zustand dieser öffentlichen Sanitäranlagen kürzlich sehr oft bzw. immer geärgert, und sogar 75,4 % der Teenager.
In der repräsentativen, im Auftrag von Blue Responsibility durchgeführten GfK-Umfrage wurden die Deutschen zu öffentlichen Sanitäranlagen (etwa in Bahnhöfen), aber auch zu halböffentlichen Waschräumen befragt. Hierzu gehören Sanitäranlagen in Schwimmbädern, Konzerthallen, Restaurants und Hotels.
Die Umfrage zeigt, dass halböffentliche Waschräume generell besser bei den Nutzern ankommen als öffentliche Sanitäranlagen: Die halböffentlichen Bäder beispielsweise in Gaststätten und Flughäfen sorgen weniger für Ärgernis, sind sie doch durch die privaten Eigentümer oftmals modern eingerichtet und werden regelmäßig gepflegt. Über die Sanitäranlagen in Gaststätten regt sich knapp ein Viertel auf (24,0 %), über die in Flughäfen ärgern sich sogar nur 16,3 % der Befragten. Am besten bewerten die Deutschen die Waschräume in Hotels: nur 9,5 % der Befragten waren kürzlich mit dem Zustand des Hotel-WCs nicht zufrieden.
Frauen beschweren sich öfter als Männer
Laut der Umfrage ärgern sich Frauen bei einigen Einrichtungen häufiger über die Sanitäranlagen als Männer. Dies ist zum Beispiel bei Raststätten-Toiletten der Fall: 53,1 % der Frauen beschwerten sich über die Zustände dort, dagegen ärgerten sich nur 43,1 % der Männer. Laut der GfK-Umfrage sind 73 % der Deutschen bereit für eine saubere, öffentliche Autobahnraststätte zu bezahlen.
Am empfindlichsten in Punkto Hygiene in (halb-)öffentlichen Waschräumen sind jedoch Teenager (14- bis 19-Jährige): Allein über die Citytoilette ärgerten sich 63,7 % oft bis immer.
Vergleicht man die Anzahl der Befragten, die sich über die öffentlichen Waschräume in Städten und Kommunen besonders häufig ärgern, so liegen im Ländervergleich Bayern (66,2 %), Hessen (64,4 %) und Baden-Württemberg (59,9 %) vorne.
Meistens mangelt es an Sauberkeit und Hygiene
Besonders unzufrieden sind die Deutschen mit der Sauberkeit und Hygiene der (halb-)öffentlichen Toiletten (81,7 %). Zusätzlich stört 63,6 % der Befragten der Geruch in (halb-)öffentlichen Sanitäreinrichtungen. An dritter Stelle liegt laut der aktuellen GfK-Umfrage mit 53,8 % das Ärgernis über das fehlende Zubehör in den Bädern wie etwa Seife, Toilettenpapier, Handtücher/-trockner. Dies regt Frauen (57,8 %) im Vergleich zu Männern (49,9 %) vermehrt auf.
Vor allem Verbraucher in Berlin sind sehr verärgert über diesen Mangel: 75,1 % der dort Befragten gaben dies als Grund für ihre Verärgerung an.
Zu Verbesserung verweist die Initiative Blue Responsibility auf die Lösungen ihrer Mitglieder für den (halb-)öffentlichen Raum. Insbesondere innovative Materialien würden dafür sorgen, dass bereits weniger Bakterien und Schmutz an Waschbecken und Armaturen haften bleiben und zudem eine schnellere Reinigung möglich ist. Wichtig waren vielen Befragten auch berührungslose Wasserhähne und Toilettenspülungen. ■