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Bosch Thermotechnik

2012: Stabiler Umsatz von 3,1 Mrd. Euro

Bosch-Thermotechnik-Standort Wernau. - Bosch - © Bosch
Bosch-Thermotechnik-Standort Wernau. - Bosch
Der Bosch-Geschäftsbereich Thermotechnik will nach einem stabilen Jahresverlauf 2012 in den kommenden Jahren an Tempo zulegen. „Die Weichen sind gestellt: Wir starten mit einer ganzen Reihe von interessanten Innovationen wie beispielsweise einem stromerzeugenden Heizsystem auf Basis der Brennstoffzelle. Wir wollen vor allem in unserem Kerngeschäft Heizen und Warmwasser in Europa, aber auch in Asien und Russland und mit dem weltweiten Großanlagen-Geschäft deutlich wachsen“, sagte Uwe Glock, Vorsitzender des Bereichsvorstands.

„Wir erwarten für das laufende Geschäftsjahr ein moderates Wachstum, überwiegend getragen durch die gute Geschäftsentwicklung in den BRIC-Staaten“. Im Jahr 2012 hat sich Bosch Thermotechnik auf dem europäischen Markt stabil entwickelt und wie 2011 einen Umsatz von 3,1 Mrd. Euro (davon 90 % in Europa, 34 % in Deutschland, 6 % in Amerika, 2 % in Asien und 2 % in Afrika und Australien) erzielt. Außerhalb Europas verzeichnete Bosch Thermotechnik ein deutliches Wachstum von 26 %, vor allem in Russland und China.

Vier neue Fertigungen in Wachstumsmärkten


Bosch Thermotechnik hat 2012 seine internationale Präsenz weiter ausgebaut. In Brasilien wurde der Hersteller von Wärmepumpen und Solarthermieanlagen, Heliotek Maquinas e Equipamentos, mit Sitz in Sao Paulo übernommen. In China kaufte das Unternehmen den Hersteller von hocheffizienten Wärmepumpen und Air-Handling-Systemen Oak, mit Sitz in Quindao. Im Juli 2012 wurde im südindischen Kumbalgodu ein neuer Produktionsstandort für Solarthermie-Systeme eröffnet. Dort fertigt Bosch Thermotechnik Flachkollektoren speziell für den indischen Markt. Im April 2013 wird im russischen Engels mit dem Bau einer neuen Fertigung für Industriekessel und wandhängende Heizwertgeräte begonnen. Der Start der Produktion ist für das erste Quartal 2014 geplant. Russland zählt zu den größten Wachstumsmärkten.

Bosch Thermotechnik setzt in Europa auf neue Gas-Ära


Im Kernmarkt Europa erwartet Bosch Thermotechnik vor allem in der ersten Hälfte 2013 keine Belebung. Auch bis 2020 entwickelt sich die Region nach aktuellen Prognosen mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 1 und 3 % eher verhalten. „Dabei müssten alleine in Deutschland rund 15 Mio. Heizungen erneuert werden. Glock. „Wir fordern die Politik auf, klare Rahmenbedingungen für die Sanierung in Gebäuden zu schaffen und somit auch einen wirksamen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Durch die nun schon seit Jahren laufende Debatte um Fördermodelle sind viele Hausbesitzer verunsichert und warten ab, bevor sie investieren“.

Trotz der schwierigen Ausgangslage will Bosch Thermotechnik gerade in Europa weiter wachsen: „Wir wollen uns zusätzliche Marktanteile sichern“, sagte Glock. „Der Trend hin zum Brennstoff Gas hält weiter an, insbesondere zur Brennwerttechnik, zu Kombinationen mit erneuerbaren Energien und zur Kraft-Wärme-Kopplung. Gas wird aufgrund der zunehmenden Preisdifferenz zu Strom bis zum Ende der Dekade vor allem bei Modernisierungen dominieren. Für diesen Trend hin zur neuen Gas-Ära sind wir mit unserem innovativen Produktspektrum gut gerüstet“.

Smarte Heizungs-Lösungen für „Connected Life“


Öl-Brennwertheizkessel Buderus Logano plus GB 145 mit modulierendem und selbstkalibrierendem Öl-Brenner mit Einspritzdüse und Lambdasonde. - Buderus - © Buderus
Öl-Brennwertheizkessel Buderus Logano plus GB 145 mit modulierendem und selbstkalibrierendem Öl-Brenner mit Einspritzdüse und Lambdasonde. - Buderus
Zu den Innovationsthemen von Bosch Thermotechnik gehört unter anderem auch die Vernetzung der Heizungen mit dem Internet. Damit ist es für die Hausbesitzer möglich, auch aus der Ferne die Anlage an neue Wetterbedingungen, wie beispielsweise einen Wintereinbruch, anzupassen. Dazu hat Bosch Thermotechnik eine ganze Reihe von Apps entwickelt, mit denen die Heizungen über Smartphone, Tablet oder PC gesteuert werden können. Zudem werden auch Störungen schnell erkannt, und erste Schritte der Wartung erfolgen bereits durch Ferndiagnose. Installateure können im Vorfeld notwendige Teile beschaffen und somit schneller die anstehenden Arbeiten erledigen.

„Die Entwicklung geht von der traditionellen Heizung über das Smart Heating hin zum Smart Home“, sagte Glock. Internetfähige Heizungen sind künftig ein wesentlicher Bestandteil von Smart-Home-Systemen, die unterschiedliche Geräte und Systeme über eine gemeinsame Software-Plattform steuern können.

Solche Plattformen werden von Bosch Software Innovations, dem Software- und Systemhaus der Bosch-Gruppe entwickelt. Das Wissen und der Erfahrung aus anderen Bereichen der Bosch-Gruppe will Bosch Thermotechnik künftig stärker nutzen, um sich technologisch vom Wettbewerb abzusetzen. Beispielsweise werden beim neuen Öl-Brennwertheizkessel Buderus Logano plus GB 145 Einspritzdüsen und Lambdasonden eingesetzt, die bei der Bosch Kraftfahrzeugtechnik entwickelt worden sind.

Brennstoffzellen-Heizgerät für Wohngebäude


Daten der Energiezentrale Logapower FC10 von Buderus auf Basis einer Brennstoffzelle. - Buderus - © Buderus
Daten der Energiezentrale Logapower FC10 von Buderus auf Basis einer Brennstoffzelle. - Buderus
Auf der ISH 2013 präsentierte Bosch Thermotechnik auch ein neues Brennstoffzellen-Heizgerät, das in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie in kleineren gewerblich genutzten Gebäuden eingesetzt werden kann. Das stromerzeugende Modul liefert das japanische Technologieunternehmen Aisin Seiki. Bosch Thermotechnik wird als Partner des größten Demonstrationsprojekts für Brennstoffzellen-Heizgeräte in Europa, ene.field ) ab 2014 rund 70 Anlagen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden installieren. ■