Die in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen produzierten 2011 nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) mehr als 18 TWh Elektrizität. Das sind rund 60 % mehr als im Vorjahr. Die Solarstrom-Erzeugung entspricht etwa dem Stromverbrauch von Thüringen – oder dem rechnerischen Jahresbedarf von 5,1 Mio. Haushalten. Momentan deckt Solarenergie rund 3 % des deutschen Stromverbrauchs. Bis 2020 soll dieser Anteil auf rund 10 % ausgebaut werden.
Der Rekord basiert auf einem deutlichen Zuwachs von Erzeugungskapazitäten in 2011 und im zweiten Halbjahr 2010 und im letzten Quartal 2010 mit geringer Produktion sowie einem besonders sonnenreichen Jahr 2011 (ca. 1824 Stunden). Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) waren seit 1951 nur die Jahre 2003 (2014 Stunden) und 1959 (1982 Stunden) sonnenscheinreicher. 2010 entsprach die Sonnenscheindauer mit rund 1522 Stunden fast genau dem Klimawert von 1528 Stunden. Auch die Solarwärme-Nutzung legte 2011 nach Verbandsangaben deutlich zu. Hier blieb der Zubau jedoch hinter den Branchenerwartungen zurück.
Auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit
Nach Angaben von Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer von BSW-Solar haben sich seit 2007 die Preise für schlüsselfertige Solarstrom-Anlagen mehr als halbiert, die Zuschüsse wurden in gleicher Größenordnung verringert. Nach einer nochmaligen Absenkung der Solarstromvergütung zum Jahreswechsel erreicht die Förderung 2012 bereits das Preisniveau von Verbraucher-Stromtarifen. Dies gilt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Wettbewerbsfähigkeit der Solarenergie mit anderen Energieträgern. Körnig: „Die Solarbranche erfüllt ihr Versprechen, die Kosten radikal zu senken. In einem nächsten Schritt werden wir 2013/14 in ersten Marktsegmenten mit dem Förderniveau großer Windkraftanlagen auf dem Meer gleichziehen. Dies ist Resultat großer Anstrengungen in Industrie und Forschung sowie eines harten internationalen Wettbewerbs.“
Umfrage: Mid Ager investieren in Solarwärme
Um Details zur Solarwärme-Nutzung zu erfahren, hat das Beratungsportal co2online im Auftrag von BSW-Solar eine Umfrage unter 1500 Solarthermie-Anwendern durchgeführt. Demnach entscheiden sich vor allem „Mid Ager“ für eine Investition in Solarwärme, der Altersdurchschnitt liegt laut Umfrage bei 47 Jahren. Hier spielt der Gedanke, langfristig Energiekosten einzusparen, eine wichtige Rolle. Für 64 % der Befragten sind Kosteneinsparungen ein wichtiger Grund, in Solarthermie zu investieren. Die Sorge vor Preissteigerungen fossiler Brennstoffe nannten 46 % als Grund. „Nur das Motiv, die Umwelt mit der Sonnentechnologie zu schützen, rangiert mit 81 % noch höher“, betonte Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. „Offenbar wird das Argument, im Alter auf der Ausgabenseite Kosten einzusparen, immer wichtiger.“ ■