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BSW-Solar

EEG: PV-Vergütung sinkt 2012 um 27,7 %

Die starke Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen im Jahr 2011 sorgt schneller als erwartet für sinkende Fördersätze bei neu installierten PV-Anlagen. In zwei 15-%-Schritten (1. Januar 2012 und 1. Juli 2012) sinkt der Fördersatz um insgesamt 27,7 %. Dies ist laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) das Resultat der im Sommer 2011 verabschiedeten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Nach Jahren exponentiellen Wachstums hat sich die Nachfrage nach neuen Solarstromanlagen im letzten Jahr auf hohem Niveau stabilisiert, die Bundesnetzagentur geht sogar von einem neuen Zubaurekord in 2011 aus (Bericht von TGA Fachplaner).

„Die Kostenbremse greift“


Unter der schwarz-gelben Bundesregierung wird die Solarförderung damit binnen zweieinhalb Jahren nahezu halbiert. Mit Vergütungszahlungen zwischen aktuell 17,94 und 24,43 Ct/kWh liegt die Vergütung für Solarstrom aus neuen Anlagen in allen Klassen damit bereits seit dem 1. Januar 2012 auf dem Preisniveau privater Haushaltsstromtarife. Zum 1. Juli 2012 sinkt die Vergütung mit großer Wahrscheinlichkeit auf 15,25 bis 20,77 Ct/kWh (niedrige Werte für Freiflächenanlagen, höhere Werte für kleine Dachanlagen). Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar: „Die gesetzliche Kostenbremse greift. Neu installierte Photovoltaik-Anlagen haben künftig nur noch einen geringen Einfluss auf die Verbraucherumlage für Erneuerbare Energien.“ Durch das starke Wachstum der Photovoltaik steigt ihr Anteil am deutschen Stromverbrauch 2012 auf über 4 % (Bericht von TGA Fachplaner: 2011 stieg die Solarstrom-Erzeugung um 60 %).

Hohe Nachfrage durch verschiedene Effekte


Dass die starke Reduzierung der Förderung 2011 nicht bereits zu einem [von der Bundesregierung gewünschten] Rückgang der Nachfrage geführt hat, ist nach Einschätzung von BSW-Solar eine Überlagerung verschiedener Effekte: Deutlich gesunkene Preise für Solarmodule und schlüsselfertige Solarstrom-Anlagen, milde Witterungsverhältnisse im Dezember 2012, die im Herbst angekündigte Absenkung der Förderung zum Jahreswechsel in Höhe von 15 % sowie die von Teilen der Politik geschürte Angst vor einer Kappung der Solarförderung. Darüber hinaus habe möglicherweise auch die durch die Eurokrise begünstigte Flucht in Sachwerte den Ausbau der Solarenergie beeinflusst.

Rückgang der Nachfrage in 2012 erwartet


Die Lage innerhalb der Branche bleibe nach Angaben von BSW-Solar aufgrund weltweiter Überkapazitäten, eines harten internationalen Wettbewerbs und der starken Förderkürzung dennoch angespannt. Trotz einer stabilen Nachfrage in Deutschland und einigen Auslandsmärkten bleiben Umsatz und Ergebnis 2011 vieler Unternehmen hinter den Erwartungen zurück. Die Branche hoffe auf Besserung durch ein starkes Anziehen der Auslandsmärkte in den nächsten Jahren. Für Deutschland erwartet sie einen Rückgang der Nachfrage infolge der für 2012 bereits gesetzlich fixierten Förderkürzungen. ■