BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski kommentiert den Trend mit einem Verweis auf die allgemein verhaltene Entwicklung am Markt für Wärmeerzeuger: „Die Wärmepumpe ist nicht die einzige Technologie, die im letzten Jahr mit einer gewissen Investitionszurückhaltung zu kämpfen hatte, der Gesamtmarkt leidet unter dem hartnäckigen Sanierungsstau.“
Zuwachs bei typischen Neubau-Wärmepumpen
Dass es vor allem der Neubausektor ist, der den Markt trägt, könne man auch am Absatz von Split-Wärmepumpen ablesen. Während sich der Verkauf von kleinen Split-Geräten (bis 10 kW), die gerne im Neubau installiert werden, mit einem Plus von 16,1 % weiter gut entwickelt hat, sei der Markt für Maschinen im Leistungsbereich von 10 bis 20 kW, die in der Regel in der Sanierung eingesetzt werden, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte massiv eingebrochen (Gesamtjahr: –5,7 %).Gründe hierfür sieht der Wärmepumpen-Experte neben dem Ölpreis-Verfall vor allem in der Verunsicherung der Verbraucher: „Die Große Koalition ist mit der Ansage angetreten, die Sanierungsquote durch geeignete Maßnahmen verdoppeln zu wollen. Nun erwarten – im Wortsinne – Besitzer älterer Häuser, deren Heizung in die Jahre gekommen ist, dass die Bundesregierung ihr Versprechen einlöst“, so Stawiarski.
BWP: Politik muss auf Ölpreisverfall reagieren
Der BWP fordert von der Bundesregierung, dass sie auf den rasanten Preisverfall, insbesondere beim Heizöl reagiert, um ihre selbstgesteckten Ziele zur CO 2 - und Primärenergieeinsparung zu erreichen. Die Politik muss die geltenden Förderbedingungen zugunsten der Erneuerbaren Wärme ausbauen, fordert Stawiarski. „Dazu gehört aus unserer Sicht unter anderem eine Weiterentwicklung des Marktanreizprogrammes (MAP). Durch vereinfachte Genehmigungsverfahren, mehr Fördertatbestände und höhere Zuschüsse kann die Bundesregierung die Nutzung von Wärmepumpen effektiv vorantreiben.“Absatzrückgang bei erdgekoppelten Wärmepumpen
Es kommt offenbar in diesem Segment zunehmend zu einer Verlagerung des Geschäfts auf Großprojekte: „Unsere Erdwärme-Planer und Bohrunternehmen berichten, dass sich die Projektanfragen verstärkt in Richtung großer Wohn- und Gewerbebauten verlagern, während die Nachfrage im Ein- und Zweifamilienhausbereich nach wie vor zurückgeht“, berichtet der BWP-Geologe Dr. Martin Sabel. ■