„Trotzdem ein gutes Ergebnis“
Erdgekoppelte Systeme erneut im Minus
Dr. Martin Sabel, Referent Erdwärme beim Bundesverband Wärmepumpe äußert sich besorgt über den erneuten Rückgang: „Natürlich leiden insbesondere die Erdwärmepumpen unter dem niedrigen Ölpreis. Auffällig ist allerdings auch, dass es große Unterschiede bei den Anteilen von Erdwärmepumpen zwischen den Bundesländern gibt. Offenbar machen unnötig scharfe Beschränkungen in einigen Bundesländern dieser Technologie zusätzlich das Leben schwer.“
Luft/Wasser-Systeme legten 13 % zu
Luft/Wasser-Wärmepumpen erzielten mit 40.000 verkauften Geräten erneut ein Plus von 1,3 % (Vorjahr: 39.500). Anders als 2014 wird der Zuwachs diesmal durch die Monoblock-Wärmepumpen getragen (21.000 Stück; +5 %), während Splitgeräte leicht rückläufig waren (19.000 Stück; –2,6 %).
Hoffnungsvoll für 2016
Hoffnungsvoll stimmt die Branche die positive Entwicklung im letzten Quartal 2015: Der Absatz von Heizungswärmepumpen stieg um 5 %, auch Sole/Wasser-Wärmepumpen erreichten ein Plus von 3 %. Stawiarski: „Der unterjährige Anstieg der Absatzzahlen beweist die Marktbelebung durch das MAP. Die gestiegenen Antragszahlen sind keine Mitnahmeeffekte, sondern ein echtes Wachstum.“
Positive Impulse gehen außerdem von den EnEV-2016-Anforderungen und dem für Strom abgesenkten Primärenergiefaktor, dem Start des Nationalen Heizungslabel für alte Kessel sowie die erneute Verbesserung der BAFA-Förderung im Rahmen des Anreizprogramms Energieeffizienz (APEE) aus.
Gleichwohl gibt Stawiarski zu bedenken: „Der Heizungsmarkt ist nach wie vor von fossilen Technologien dominiert. Die Politik muss weiter mit viel Elan das Projekt Wärmewende vorantreiben. Dazu gehören aus unserer Sicht eine entsprechende Novelle von EnEV und EEWärmeG sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Verknüpfung von Strom- und Wärmemarkt. Der Boom der Ölheizung zeigt uns, wie preissensibel deutsche Verbraucher reagieren. Wer es ernst meint mit der Energiewende, muss den Hebel beim Preisgefälle zwischen den Energieträgern ansetzen.“ ■