Für die Pelletbranche blieb das Jahr 2016 hinter den Erwartungen zurück. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) bilanziert wie schon im Vorjahr, dass der niedrige Ölpreis den Heizungstausch und somit auch den Zubau von Pelletfeuerungen gebremst hat.
Trotz klimapolitischer Diskussionen und staatlicher Kampagne kam die Energiewende am Wärmemarkt auch 2016 nicht in Fahrt. Der angestrebte Zubau von 38.000 neuen Pellet-Heizkesseln und -Kaminöfen wurde mit 31.400 Stück deutlich nicht erreicht, gegenüber dem bereits schwachen Jahr 2015 (Zubau 32.500 Feuerungen) ist dies ein nochmaliger Rückgang um rund 3 %.
Auch die hohen Fördersätze im Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien (MAP), die mit dem Aktionsprogramm Energieeffizienz (APEE) im Januar 2016 sogar noch um 20 % erhöht wurden, haben nicht zu einem Aufschwung geführt. Eine gute Nachfrage in einigen Bundesländern bereits zu Beginn des Jahres 2017 lässt die Pelletbranche jedoch mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft blicken: Für das Jahr 2017 geht der DEPV von einem Absatz von 33.000 Feuerungen (16.000 Pellet-Heizkessel und 17.000 Pellet-Kaminöfen) aus. Damit würde der Gesamtbestand an Pelletfeuerungen auf knapp 454.000 Anlagen anwachsen.
Appell an die Politik: Fordern!
DEPV-Vorsitzender Andreas Lingner bekräftigt seinen Appell an die Politik, die attraktiven Förderprogramme breiter zu kommunizieren: „Heizungsbetreiber kennen häufig weder das einem Heizungstausch zugrunde liegende Klimaschutzpotenzial noch die Höhe der aktuellen staatlichen Zuschüsse im mittleren vierstelligen Bereich. Neben dem ‚Fördern‘ kann auch ein moderates ‚Fordern‘ der Wärmewende auf die Sprünge helfen, wie Baden-Württemberg mit seinem EWärmeG zeigt. Daran sollten sich Bund und andere Länder ein Beispiel nehmen.“
Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland, das auch im Bestand beim Heizungstausch einen gewissen Anteil an erneuerbaren Energien fordert. Der bundesweite Marktanteil bei Pelletheizungen stieg im Südwesten von 17,1 % im Jahr 2009 auf 23,6 % im Jahr 2016 an. Demgegenüber ging in Bayern, wo die meisten Pelletfeuerungen betrieben werden, der Bundesanteil im gleichen Zeitraum von 35,7 auf 27,4 % zurück. ■