Fast zwei Drittel der Deutschen sind der Meinung, dass das Wohnen hierzulande zu teuer ist. Die meisten Menschen geben mit über 25% ihres verfügbaren Einkommens deutlich mehr für das Wohnen aus, als ihnen angemessen erscheint. Insbesondere die jüngsten Preiserhöhungen bei Warmwasser, Heizung, Strom und Gas bereiten den Verbrauchern Sorgen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Trendumfrage von ImmobilienScout24 (im Februar, 1711 Teilnehmer).
Nur 5% halten ihre Wohnkosten für niedrig
65,2% der befragten Deutschen sind der Ansicht, die mit ihrer Wohnung oder ihrem Haus verbundenen Kosten seien relativ oder sehr hoch. Nur knapp 30% stufen die Preise als angemessen ein; für niedrig halten sie gerade einmal 5%. Im Ergebnis wird ersichtlich, dass sich die Vorstellung bezüglich gerechter Preise für das Wohnen nicht mit den tatsächlichen finanziellen Belastungen vereinbaren lässt: Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer hält einen Anteil von bis zu 25% des Haushaltsnettoeinkommens für angemessen, um die Wohnkosten zu decken. Tatsächlich geben jedoch über zwei Drittel (67,4%) nach eigener Einschätzung mehr für diese Kosten aus. Drei von zehn Befragten investieren sogar mehr als 35% ihres verfügbaren Geldes in das Wohnen. Unter den finanziell am stärksten belasteten Menschen sind deutlich mehr Mieter (35%) als Wohneigentümer (20%).
Strom- und Wärmekosten steigen...
In den vergangenen drei Jahren sind nach Meinung der Verbraucher insbesondere die Preise für Strom (85,1%) sowie Heizung und Warmwasser (83,8%) gestiegen. Immerhin sechs von zehn Befragten geben die Preiserhöhung von Gas an; ein Drittel benennt die Teuerung von Kalt- und Abwasser. Eine Steigerung der Kaltmiete sehen dagegen nur 13,6%. Mit nur knapp 3% fällt die Finanzierung von Wohneigentum als steigender Kostenfaktor kaum ins Gewicht.
...und die Verbraucher schränken sich ein
Trotz der einhelligen Meinung, dass die finanziellen Belastungen in vielen Bereichen ansteigen, lebt jedoch nur ein Teil der Deutschen kostenbewusst: 60,8% sparen gezielt Stromkosten, 55,1% bei Heizung und Warmwasser. Jeweils etwa ein Viertel der Befragten achtet auf die Ausgaben bei Gas bzw. Kalt- und Abwasser. 16,4% sparen nach eigenen Angaben in gar keinem Bereich gezielt Geld ein.
Mieter sind besonders unzufrieden
Die Befragung zeigt außerdem, dass Mieter mit den Kosten rund ums Wohnen deutlich unzufriedener sind als Wohneigentümer. Während 44,2% der Eigentümer die Wohnkosten als angemessen oder niedrig einstufen, ist dies nur bei gut einem Viertel der Mieter der Fall. Besonders hoch sind die Belastungen für Single-Haushalte: Vier von zehn Menschen, die alleine leben, geben mehr als 35% ihres Nettoeinkommens für das Wohnen aus. ToR
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