Deutschland wird 2009 wieder zum wichtigsten Photovoltaikmarkt der Welt aufsteigen. So die Prognose von EuPD Research, dem führenden Marktforscher für Solarenergie. Nach Schätzungen der neuen Studie „Der deutsche PV-Markt. Nachfrager verstehen - Potentiale erschließen1)“ (Infos und Preis) werden demnach 2 GW an Modulen in Deutschland neu installiert.
PV-Förderung sorgt für Wachstum
Allerdings verheißen die globalen Kontextfaktoren laut EuPD Research nichts Gutes: Das Zusammenbrechen des spanischen Marktes, der weltweite Angebotsüberhang und nicht zuletzt die Finanzkrise bedeuten düstere Aussichten für die internationale Photovoltaikindustrie. Doch solide Rahmenbedingungen in Deutschland könnten dafür sorgen, dass der hiesige Photovoltaikmarkt dennoch ein deutliches Wachstum vollzieht und damit mehr denn je ins Zentrum des globalen Interesses rückt. Die Nachfrage in Deutschland wird zwar voraussichtlich nicht ausreichen, um den Angebotsüberhang zu kompensieren. Doch garantierte Einspeisevergütungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und ein gesicherter Kapitalzugang für Anlagenbauer durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) dürften für ein konstantes Wachstum sorgen.
Gewaltige Potenziale
Auch wenn der Diffusionsprozess im deutschen Markt weit fortgeschritten ist, bestehen laut EuPD Research noch erhebliche unerschlossene Potenziale. Etwa im Bereich der privaten Aufdachanlagen. In keinem anderen Land der Welt hat das Segment eine solche Bedeutung wie in Deutschland. Bis 2008 wurden mehr als 300.000 EEG-Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäuser installiert. Die kumulierte Leistung betrug bis zum Vorjahr etwa 1,5 GWp und macht damit einen Marktanteil von rund 30% aus. Damit ist es das größte Marktsegment und liegt noch vor der Landwirtschaft und Industrie/Gewerbe. Und doch bietet die Sparte enorme Entwicklungsmöglichkeiten, die noch lange nicht ausgeschöpft sind.
Neue Käufer mit renditesichere Kapitalanlage mobilisieren
Dabei variieren die Annahmen über das theoretische Potenzial. Nach konservativen Schätzungen könnte auf Deutschlands Dächern eine Menge von insgesamt 42,2 GWp verbaut werden. Demnach wäre das Segment zu 3,5% gesättigt. Geht man von weniger restriktiven Annahmen aus, in denen durch technologische Entwicklung größere und wirksamere Anlagen genutzt werden können und erhöht gleichzeitig den Anteil geeigneter Dachflächen, so wird sogar von einem Volumen von 99 GWp ausgegangen. Der Sättigungsgrad sinkt dabei auf lediglich 1,5%. „Nachdem die Technologie zur solaren Stromerzeugung in den Anfangsjahren vor allem für ökologisch motivierte Käufergruppen interessant war, muss sie in Zukunft insbesondere als renditesichere Kapitalanlage kommuniziert werden, um neue Käuferschichten zu mobilisieren“, so der Projektmanager der Studie, Jan Winkler. Weitere Herausforderungen liegen in dem gering ausgeprägten Distributionsnetz nördlich der gut erschlossenen Gebiete mit besonders hoher Solareinstrahlung. ToR
1) Die Studie „Der deutsche PV-Markt. Nachfrager verstehen - Potentiale erschließen“ wird im Rahmen der Intersolar 2009 veröffentlicht. Bereits zum fünften Mal bietet EuPD Research damit ein umfassendes Handbuch zum deutschen Photovoltaikmarkt. In der neuen Studie werden die Kundengruppen innerhalb der Segmente analysiert und erstmals spezifische Unterschiede bis auf regionale Ebene heruntergebrochen. Der Fokus liegt daneben auf der Erschließung bislang vernachlässigter Potenziale innerhalb der einzelnen Marktsegmente.
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