„Wir unterstützen grundsätzlich die EU-Initiativen zum Breitbandkabelausbau in Deutschland. Zahlreiche Mitgliedsunternehmen leisten hierzu bereits einen wichtigen Beitrag. Die Nutzung von Gas- und Trinkwasserleitungen zur Verlegung solcher Kabel lehnen wir jedoch ab. Ein sicherer und zuverlässiger Betrieb der Gas- und Wasserinfrastruktur kann unter diesen Bedingungen nicht mehr lückenlos gewährleistet werden. Beim Breitbandausbau müssen Gesundheitsschutz und Sicherheit der Bevölkerung jedoch stets oberste Priorität haben.“
Dies erklärte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), Prof. Dr. Gerald Linke, anlässlich der Veröffentlichung einer DVGW-Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Erleichterung des Ausbaus digitaler Hochgeschwindigkeitsnetze (DigiNetzG). Die verpflichtende Mitnutzung in Betrieb befindlicher Gas- und Trinkwasserinfrastrukturen könne zu einer nachhaltigen Gefährdung der Trinkwasser- und Gasversorgung führen, so Linke. „Wir begrüßen daher die Herausnahme von Trinkwasserleitungen aus dem Anwendungsbereich der neuen EU-Richtlinie zum Ausbau des Breitbandnetzes. Es ist erfreulich, dass dies auch im vorliegenden Gesetzentwurf entsprechend berücksichtigt wird.“
Anders beim Gasnetz: Bereits heute lägen grundsätzliche Anhaltspunkte für die fehlende technische Eignung der Gasinfrastruktur, für die Sicherheitsgefährdung der Gasnetze sowie für eine zu erwartende ernsthafte Störung des Versorgungsdienstes vor. Vor allem die Dichtheit der Netze bei Kabelein- und -ausschleusungen sowie die Transportkapazität der Netze durch Verringerung des freien Leitungsquerschnittes seien hochproblematisch. Der DVGW fordert daher, neben den Trinkwasserleitungen auch die Gasnetzinfrastruktur von den geplanten Regelungen zum Breitbandausbau auszunehmen.