Der Preisauftrieb bei Elektrizität für Privatkunden setzt sich fort. Nachdem bereits 43 kleinere und mittlere Lokalversorger Tariferhöhungen im Sommer von bis zu 16 % vorgenommen bzw. angekündigt haben, verteuert ab August auch RWE die Grundversorgung um 7,3 %. Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern versorgt nach Eigenangaben rund 3,3 Mio. Stromkunden in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Mit Blick auf steigende Strompreise ist RWE aber bei weitem kein Einzelfall. Nach einer aktuellen Auswertung des Verbraucherportals toptarif.de haben seit Jahresbeginn mit mehr als 410 Unternehmen knapp die Hälfte aller deutschen Grundversorger ihre Preise um durchschnittlich 5,9 % erhöht.
Tabelle: Strompreisänderungen im Sommer 2010
Insgesamt müssen in diesem Jahr deutschlandweit bereits mehr als 20 Mio. Haushalte tiefer für ihre Stromversorgung in die Tasche greifen, da auch andere Großkonzerne wie Vattenfall, fünf E.on-Regionaltöchter und die niedersächsische EWE ihre Preise in den vergangenen Monaten teils kräftig nach oben geschraubt haben. Toptarif.de rechnet damit, das von Preiserhöhungen betroffene Haushalte 2010 bei einer typischen Abnahmemenge von 4000 kWh durchschnittlich 54 Euro mehr für Elektrizität zahlen müssen. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Strompreise für Privatverbraucher im Mittel um rund 7 % zugelegt und zu Mehrbelastungen von über 2 Mrd. Euro geführt. Ein Ende des Preisanstiegs ist nicht in Sicht. Experten erwarten insbesondere zum kommenden Jahreswechsel wegen steigender Kosten durch die EEG-Umlage eine neue Preisrunde. ToR
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