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Gebäudesanierung

Kommunen benötigen 75 Mrd. Euro

Im Zeitraum von 2012 bis 2020 besteht in den Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur ein Investitionsbedarf von mindestens 75 Mrd. Euro, um alle modernisierungsbedürftigen Gebäude auf das energetische Niveau eines Neubaus nach der Energieeinsparverordnung 2009 zu sanieren. Mit 27 Mrd. Euro besteht der mit Abstand größte energetische Sanierungsbedarf in Schulen. In Sporthallen müssen 7 Mrd. Euro und in Pflegeeinrichtungen 6,1 Mrd. Euro investiert werden. Dies sind die Ergebnisse einer Studie, die das Bremer Energieinstitut im Auftrag der KfW erstellt hat.

„Es muss endlich energetisch saniert werden“


„Der energetische Sanierungsbedarf ist enorm und u.a. eine Folge des hohen Alters vieler Gebäude, von denen drei Viertel noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet worden sind. Außerdem wird hier deutlich, welche Folgen der durch die knappen Finanzmittel hervorgerufene Sanierungsstau hat“, sagt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. „Damit aber die Energiewende gelingen kann, muss endlich energetisch saniert werden. Viele Kommunen wollen das auch tun, aber es bleibt zu fürchten, dass sich der Investitionsstau im nächsten Jahr noch weiter vergrößert.“

50 Mrd. Euro für 22.600 Neubauten bis 2020


Ein erheblicher Investitionsbedarf besteht zudem in Neubauten: Bis 2020 müssen in der kommunalen und sozialen Infrastruktur rund 22.600 Gebäude neu errichtet werden, was insgesamt rund 50 Mrd. Euro kosten wird. Der größte Neubaubedarf in Höhe von 14 Mrd. EUR besteht bei Sporthallen, da es v.a. in den neuen Bundesländern zu wenig Hallen gibt, und bei Pflegeeinrichtungen mit 9,7 Mrd. Euro – durch die zunehmende Alterung der Gesellschaft wächst der Bedarf. 8,2 Mrd. Euro müssen in den Bau von Schulen investiert werden. Durch viele neue Wohngebiete sowie durch die Umstrukturierung innerhalb des Schulsystems sind die Investitionen notwendig.

Unterstützung durch verbilligte Darlehen


Im gesamten Bundesgebiet gibt es derzeit in der kommunalen und sozialen Infrastruktur ca. 300.000 Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von rund 313 Mio. m 2 . Die größte Anzahl an Gebäuden entfällt auf Schulen (53.500), gefolgt von Bereitschafts- und Rettungsdiensten (35.600), Kindertagesstätten (35.000), Sporthallen (33.000) sowie Umkleidegebäuden (28.500) und Verwaltungsgebäuden (25.350). Um Kommunen bei der Finanzierung des energetischen Bedarfs zu helfen, bietet die KfW Kommunen durch den Bundeshaushalt verbilligten Darlehen an (Zinsen derzeit ab 0,2 %/a.). Gemeinnützige Organisationen erhalten Förderkredite bereits ab 1 %/a.

Download der Studie Der energetische Sanierungsbedarf und der Neubaubedarf von Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur unter www.kfw.de/evaluationen-eebs ■