Als Hans Grohe im Juni 1901 im Schwarzwaldstädtchen Schiltach eine Metalldrückerei gründete, wird er kaum geahnt haben, dass aus dem damaligen Drei-Mann-Betrieb einer der weltweit führenden Armaturen- und Brausenhersteller werden sollte. Tatsächlich gilt heute, 110 Jahre später, die Hansgrohe AG mit mehr als 3200 Beschäftigten und eigenen Niederlassungen in 37 Ländern auf allen Kontinenten, als eines der erfolgreichsten Unternehmen der internationalen Sanitärindustrie.
„Milliarde als mittelfristiges Umsatzziel“
„Es gibt in unserer sehr mittelständisch geprägten Branche nur ganz wenige Firmen, die in den letzten Jahren aus eigener Kraft so dynamisch und so profitabel gewachsen sind, wie die Hansgrohe AG“, erklärte der Vorstandsvorsitzende, Siegfried Gänßlen, aus Anlass des 110. Gründungsjubiläums. „Die Zahlen der ersten Monate des laufenden Jahres bestätigen uns, dass sich diese Entwicklung 2011 fortsetzt. Der Auftragseingang liegt sowohl im heimischen deutschen Markt als auch im Auslandsgeschäft deutlich über dem bisherigen Höchststand aus dem letzten Jahr.“ Das Unternehmen, dessen Umsatz 2010 um 13,5 % auf 693 Mio. Euro gestiegen war, habe daher seine Wachstumsprognose für 2011 nach oben korrigiert. Gänßlen: „Wir haben die Milliarde als mittelfristiges Umsatzziel fest im Blick.“
Innovationskultur, Internationalisierung, Mitarbeiter
„Wir profitieren dabei von den Eigenschaften, die Hansgrohe seit 110 Jahren auszeichnen und stark gemacht haben“, so Gänßlen. „Zum einen von einer gewachsenen und in allen Unternehmensbereichen gelebten, durch und durch qualitätsorientierten Innovationskultur, die bei Produkten konsequent auf die Verbesserung des Kundennutzens und in der Fertigung auf eine kontinuierliche Steigerung von Effizienz und Produktivität setzt; zum zweiten von einer systematischen Internationalisierung der Marktbearbeitung, die im Kern bereits auf das Jahr 1907 mit Beginn des Exportgeschäfts zurückgeht. Und zum dritten von dem außerordentlich hohen Engagement und der großen Flexibilität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf die wir uns stets verlassen können.“ Hier zeige sich, dass die Hansgrohe AG immer mit der Belegschaft, aber nicht auf deren Kosten gewachsen sei. „Auch als Global Player“, unterstreicht Klaus Grohe, der von 1975 bis 2008 das Unternehmen geführt hat und seither dem Aufsichtsrat vorsteht, „haben wir unsere Wurzeln als mittelständisches Familienunternehmen nie vergessen.“
Wichtige Erfindungen geben der Badbranche Impulse
Tatsächlich prägen diese Wurzeln das Unternehmen nach wie vor, aber nicht nur weil seit 1901 ohne Unterbrechung direkte Nachfahren des Firmengründers Hans Grohe aktiv an verantwortlicher Stelle im Unternehmen tätig sind. Auch dessen Pioniergeist und seine Leidenschaft für das Element Wasser haben sich bis heute beim Armaturen- und Brausenhersteller erhalten. So gelingt es der Hansgrohe AG, mit ihren Erfindungen von der ersten automatischen Ab- und Überlaufgarnitur (1934) über die Brausenstange (1953) und die weltweit erste Brause mit verstellbaren Strahlarten (1968) bis hin zur Raindance AirPower-Technologie (2004) und zur Wärmerückgewinnung aus Dusch- und Badewasser (2010) immer wieder rund um den Globus neue Standards zu setzen und der internationalen Badbranche wichtige Impulse zu geben.
Maßstab in punkto Design
Dabei ist der Bad- und Sanitärspezialist aus dem Schwarzwald auch in punkto Design Maßstab in der Branche – ein Ergebnis der langjährigen Kooperation mit international anerkannten Design-Größen wie Phoenix Design, Philippe Starck, Antonio Citterio, Jean-Marie Massaud, Patricia Urquiola und den Brüdern Bouroullec. Unter rund 1900 im Ranking des International Forums Design gelisteten Firmen rangiert die Hansgrohe AG derzeit auf einem hervorragenden elften Platz und damit weit vor den Wettbewerbern aus der Sanitärbranche. In dieser Hitliste der besten Designunternehmen lässt das Unternehmen aber auch solch namhafte Marken wie Daimler, Audi, Hewlett Packard, Miele und Volkswagen hinter sich.
„Wir werden weiterhin Badgeschichte schreiben“
„Diese Innovationsstärke hilft uns aber nicht nur, neue Lösungen und Produkte zu entwickeln“, sind sich Siegfried Gänßlen und Klaus Grohe einig. „Sie treibt uns zudem in regelmäßigen Abständen dazu an, unsere Prozesse und unser Geschäftsmodell kritisch zu hinterfragen und uns bei Bedarf gewissermaßen neu zu erfinden. Dies ist für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens extrem wichtig. Die Hansgrohe AG ist damit also strategisch gut aufgestellt, um auch in Zukunft Badgeschichte zu schreiben.“ ■