Während die Bundesagentur für Arbeit einen leichten saisonalen Anstieg bei allen Arbeitslosen vermeldet, verweist der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) auf ein neues Rekordtief bei den arbeitslosen Ingenieuren. Im Juli sank die Zahl auf rund 22.500. Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein Rückgang um 4,2% und zum Vorjahreszeitraum gar um 33,4%. 1996 waren noch 77.672 Ingenieure arbeitslos gemeldet „Der Ingenieurarbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin überdurchschnittlich positiv“, sagte VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs.
24.000 offene Ingenieurstellen
Die Zahl der offenen Ingenieurstellen blieb im Juli auf konstant hohem Niveau. Derzeit gibt es etwa 24.000 offene Ingenieurstellen in Deutschland. Davon suchen die Unternehmen am stärksten Maschinen- und Fahrzeugbauer (11.500 offene Stellen) und Elektroingenieure (5.500). Sorgen bereiten Fuchs die überdurchschnittlich vielen älteren arbeitslosen Ingenieure: „Mit einer Arbeitslosenquote von 9% sind die so genannten ‚älteren’ Arbeitslosen überproportional hoch vertreten. Über gezielte Fort- und Weiterbildung stärken heute immer mehr Unternehmen ihre Teams mit weiterqualifizierten älteren Ingenieuren. Das zeigt, dass es Möglichkeiten gibt, auch ältere, arbeitslose Ingenieure in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Hier muss in Zukunft noch mehr in diese Richtung passieren.“
Zuwanderung kann Ingenieurmangel nicht lösen
Über die Zuwanderungsdebatte äußerte sich Fuchs vorsichtig. Qualifizierte Zuwanderung müsse erleichtert werden, wenn sich im Inland kein passender Bewerber fände. „Aber den Mangel an Ingenieuren werden wir über Zuwanderung nicht lösen können. Unseren technischen Nachwuchs müssen wir schon im Grundschulalter verstärkt für Technik begeistern. Und hier besonders die Mädchen. Der Anteil von nur 10% Frauen im Ingenieurberuf in Deutschland ist beschämend“, so Fuchs.
Mehr zum Arbeitsmarkt und den Studierendenzahlen: www.vdi.de/monitoring ToR
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