Holzpellets sind bei Sanierung oder Neubau kommunaler Gebäude zunehmend der Brennstoff der Wahl: Laut Deutschem Energie-Pellet-Verband (DEPV) entscheiden sich immer mehr Gemeinden für Pelletsheizungsanlagen, um Schulen, Kindergärten oder Stadthallen mit Wärme zu versorgen. Das Konjunkturprogramm II sowie zahlreiche Fördergelder erleichtern die Finanzierung. Gründe für die Investition in Pelletsheizungsanlagen sieht der DEPV in der Kosteneinsparung beim Brennstoffkauf. So amortisieren sich größere Anlagen schon nach etwa fünf bis acht Jahren, so die Expertenmeinung. „Je größer die Anlage, in die eine Gemeinde investiert, desto besser rechnet sie sich“, weiß Horst Dufner, Projektleiter der Interpellets 2009 vom 7. bis 9. Oktober in der Neuen Messe Stuttgart. Weil die Investitionskosten mit steigender Wärmeleistung sinken, wirkt sich über die hohe produzierte Wärmemenge großer Pelletsheizungsanlagen der Preisvorteil des Brennstoffs stärker aus.
Detaillierte Fachplanung erforderlich
Die Planung großer Pelletsheizungsanlagen ist komplex: Eine reibungslose Belieferung mit dem Brennstoff muss möglich sein. Auch die Abfuhr der Asche muss gut durchdacht sein, ebenso das Pelletslager. Dieses sollte nicht zu groß ausfallen. Experten raten aus praktischen Überlegungen, die Lager auf ein Volumen von 60 bis 100 m3 Holzpellets auszulegen. Ein Silofahrzeug liefert etwa 40 m3 Pellets. Mit dem 1,5-fachen eines Zuges hat der Betreiber bei zur Neige gehendem Brennstoffvorrat ausreichend Zeit, eine Lieferung zu bestellen. Er kann einen kompletten Zug abnehmen und das Pelletslager entsprechend kleiner und kostengünstig halten. Unabdingbar ist eine möglichst genau Heizlastberechnung, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu erreichen.
Staatliche Förderung
Große Pelletsheizungsanlagen werden staatlich gefördert. Mit Leistungen bis 100 kW bekommen sie über das Marktanreizprogramm (Themenseite beim BAFA) einen direkten Zuschuss. Für dieses Programm sind auch Kommunen antragsberechtigt, im Gebäudebestand erhalten sie einen Zuschuss von 36 Euro/kW, im Neubau von 27 Euro pro Kilowatt. Pelletsanlagen mit mehr als 100 Kilowatt finanziert die Kreditanstalt für Wiederaufbau über ihr Programm „Erneuerbare Energien“ (Programmteil Premium) mit zinsgünstigen Krediten. Hinzu kommen zahlreiche Förderprogramme auf regionaler Ebene.
Fachinformationen bieten Interpellets und das Industrieforum Pellets
Energiebeauftragte der Gemeinden und Planer benötigen für den Entscheidungsprozess und die Sanierungsvorbereitung praxisgerechte Fachinformationen. Hier helfen Fortbildungsmaßnahmen und aktuelle Informationen zum Stand der Pelletstechnik. Die internationale Fachmesse Interpellets 2009 vom 7. bis 9. Oktober in Stuttgart bietet als Informationsplattform rund um Holzpellets einen Überblick über das aktuelle Produkt- und Dienstleistungsangebot. Zum begleitenden Fachkongress, dem 9. Industrieforum Pellets werden am 6. und 7. Oktober rund 500 Experten der Branche erwartet. ToR
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