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IWR

Stromrekord: 31,5 GW aus Sonne & Wind

Windkraft- und Solarstrom-Anlagen in Deutschland haben am 14. September 2012 erstmals mit einer Leistung von mehr als 30 GW Strom produziert. Zur Zeit der hohen Stromnachfrage zwischen 13.00 und 14.00 Uhr speisten Wind- und Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von rund 31,5 GW Strom in das bundesdeutsche Stromnetz ein, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) mit.

Das ist ein neuer Rekord: Die bisherige Bestmarke vom 9. Juni 2012 mit rund 29,75 GW wurde um ca. 1,75 GW übertroffen. Nach den Daten der Strombörse Leipzig erreichte der Anteil von Wind und Solar in der Spitze einen Beitrag von 45 % an der gesamten Kraftwerksleistung (ca. 69,4 GW zwischen 13.00 und 14.00 Uhr). Der Bedarf konventioneller Kraftwerke (Kernenergie-, Kohle- und Gaskraftwerke) wurde dabei auf Nachtniveau (ca. 40 GW) gedrückt.

Zwar haben sowohl Windkraft- als auch Solarstromanlagen jeweils für sich betrachtet schon mit einer höheren Leistung Strom produziert (Windenergie: rund 24 GW am 03. Januar 2012; Solarenergie: rund 22,15 GW am 25. Mai 2012), aber im Zusammenspiel der beiden regenerativen Energiearten wurde die 30-GW-Schwelle bis zum 14. September noch nicht erreicht.

Hintergrund


Die Stromnachfrage in Deutschland verläuft jeden Tag nach dem gleichen Muster. Am geringsten ist die Stromnachfrage und damit der Bedarf an Kraftwerksleistung in den Nachtstunden zwischen 03.00 bis 04.00 Uhr (an Werktagen ca. 35 bis 40 GW). Mit Beginn eines Tages steigt die Stromnachfrage bis auf das Doppelte (60 bis 70 GW) an und erreicht ihr Maximum zur Mittagszeit. Danach gehen die Stromnachfrage und der Kraftwerksbedarf sukzessive wieder zurück, bis in den Nachtstunden wieder der Minimalbedarf erreicht wird.

Bildlich beschreibt der Tagesgang des Strombedarfs eine Glockenkurve, wobei der obere Teil der Glocke derjenigen Kraftwerksleistung entspricht, die gegenüber dem Nachtniveau zusätzlich benötigt wird. Um diesen Mehrbedarf abzudecken, müssten ohne erneuerbare Energien bis zum Mittag immer mehr konventionelle Kapazitäten wie Kohle- oder Gaskraftwerke zugeschaltet werden. Diese würden nachmittags wegen des Rückgangs der Stromnachfrage wieder nach und nach abgeschaltet. Inzwischen kann die zusätzliche Kraftwerksleistung zu großen Teilen mit Hilfe von Solar- und Windenergie abgedeckt werden (IWR-Info: Warum die Sonne nachts nicht scheinen muss ). ■

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