Eine Abbremsung des Klimawandels ist grundsätzlich nur auf globaler Ebene zu erreichen. Eine wichtige Option dafür ist die internationale Verknüpfung von Emissionshandelssystemen. Der Europäische Emissionshandel könnte dabei Ausgangspunkt für ein globales Handelssystem mit Emissionsrechten werden. Dies geht aus einem vom Auswärtigen Amt beauftragten Gutachten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hervor, das am 6. Juli vorgestellt worden ist.
Klimaschutzkosten können verringert werden
Ein am PIK entwickeltes dynamisches Handelsmodell zeigt, dass die Gesamtkosten des Klimaschutzes durch die Integration von Emissionshandelssystemen verringert werden. Dies gilt auch, wenn die Partnerregionen unterschiedlich strenge Emissionsbegrenzungen einführen. Darüber hinaus macht das Gutachten deutlich, dass ein einheitlicher Emissionspreis Wettbewerbsverzerrungen zwischen den verbundenen Regionen beseitigt. Die Verknüpfung von Emissionshandelssystemen ermögliche Vorreitern des Klimaschutzes, ihre Reduktionsziele mit maximaler Effizienz zu erreichen, so das Gutachten. Damit dies funktioniere, müssten die Systeme jedoch kompatibel sein, was frühzeitige Gespräche zwischen den Akteuren auf technischer und juristischer Ebene erfordere. Laut Gutachten könnte der Europäische Emissionshandel mittelfristig mit regionalen Emissionshandelssystemen, wie sie derzeit etwa in den USA entstehen, verbunden werden.
CO2 braucht einen Preis
Die größten Vorteile weist das das Gutachten aus, wenn CO2 weltweit einen Preis bekommt. Interessante Perspektiven ergeben sich dadurch auch für energieintensive Industriezweige. Drohen sie heute damit, die Vorreiterländer aus Wettbewerbsgründen zu verlassen, würden sie stattdessen in Ländern mit bereits bestehender Emissionseffizienz gestärkt und ausgebaut. ToR
Zum Gutachten: Wege zu einem globalen CO2-Markt
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