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Kosten des Klimawandels ungleich verteilt

Die Folgeschäden des Klimawandels werden in Deutschland für die ärmeren Bundesländer deutlich stärker zu Buche schlagen als für die wohlhabenden Länder. Gemessen an ihrer Wirtschaftskraft am stärksten betroffen sind Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Bremen und Brandenburg. Am geringsten ist die wirtschaftliche Belastung für Berlin, Hessen, NRW und Bayern. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in einer aktuellen Studie. „Ökonomische Schäden werden in allen Bundesländern zunehmen. Die Belastung ist jedoch sehr ungleich verteilt“, sagte die Energieexpertin des DIW Berlin, Professor Dr. Claudia Kemfert.

800 Mrd. Euro in den nächsten 50 Jahren
Aufgrund des Klimawandels kommen auf Deutschland insgesamt in den kommenden 50 Jahren volkswirtschaftliche Kosten von bis zu 800 Mrd. Euro zu. Dies hatte das DIW Berlin 2007 errechnet. Jetzt wurden diese Kosten auf die einzelnen Bundesländer und Wirtschaftssektoren heruntergebrochen: Zwar weisen bevölkerungsreiche und wirtschaftsstarke Länder wie Baden-Württemberg (129 Mrd. Euro), Bayern (113 Mrd. Euro) und Nordrhein-Westfalen (75 Mrd. Euro) in absoluten Zahlen die höchsten Folgekosten auf. Gemessen an ihrer Wirtschaftskraft sind jedoch wirtschaftsschwache und kleinere Bundesländer ungefähr fünfmal so stark betroffen, lautet das Fazit vom Kemfert. An der Spitze stehen hier Sachsen-Anhalt (2,7% der Bruttowertschöpfung), gefolgt von Rheinland-Pfalz (2,6%) und Thüringen (2,4%). Deutlich geringer sind hingegen die Werte für große Bundesländer wie Baden-Württemberg (1,2%), Bayern (0,9%) und Nordrhein-Westfalen (0,5).

Kühlwasserprobleme für Kraftwerke
Die Auswirkungen des Klimawandels sind regional sehr unterschiedlich verteilt: So wird sich in Norddeutschland in besonderem Maße der allgemeine Temperaturanstieg bemerkbar machen, in Mittel- und Südwestdeutschland werden extreme Niederschläge im Herbst und Winter zunehmen, und in Süd- und Ostdeutschland wird die Gefahr von Dürreperioden steigen. Die Zunahme extrem heißer Sommer wird sich in Zukunft verstärkt auf die Land- und Forstwirtschaft auswirken. Dies gilt besonders für die Land- und Forstwirtschaft in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und in Ostdeutschland. In allen Bundesländern kann als Folge des Klimawandels zeitweise auch die Energieversorgung ausfallen, zum Beispiel wenn Kraftwerke in extremen Hitzeperioden kein Kühlwasser haben oder die Energieinfrastruktur durch Unwetter beeinträchtigt wird. ToR

Zum DIW-Wochenbericht 12/13-2008

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