Nach vier Jahren Wohnungsbauflaute (mit weniger als 190.000 Baugenehmigungen pro Jahr in Deutschland bis 2010) gehen die Landesbausparkassen (LBS) für 2011 von einem Sprung um 20 % gegenüber dem Vorjahr auf 225.000 genehmigte Wohneinheiten aus. Für 2012 prognostiziert LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm ein weiteres Wachstum um knapp 5 % auf 235.000 Genehmigungen. „Das ist der Aufholprozess, den wir hierzulande dringend benötigen, um neue Engpässe zu vermeiden.“ Vor allem die niedrigen Zinsen gäben jetzt auch dem Neubau Impulse.
Erst 2012 mehr als 200.000 Fertigstellungen
Die Fertigstellungszahlen folgen der Entwicklung bei den Genehmigungen erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung. Deshalb ist nach Einschätzung der LBS nach dem absoluten Tiefpunkt im Jahr 2009 mit 159.000 fertiggestellten Wohneinheiten auch 2011 noch nicht mit einem Ergebnis oberhalb der Marke von 200.000 Fertigstellungen zu rechnen, sondern erst ab 2012. Der Trend sei jedoch insgesamt deutlich aufwärts gerichtet.
Anstieg überwiegend bei Wohneigentumsbildung
Nach den statistischen Daten im bisherigen Jahresverlauf entfällt der größte Anteil des Neubaus auf die Wohneigentumsbildung. „Mehr als 70 % der zusätzlich auf den Markt kommenden Wohneinheiten werden in Eigenheimen und Eigentumswohnungen geplant“, so Hamm. In den ersten drei Quartalen 2011 sei Stockwerkseigentum mit einem Plus von über 40 % der Bereich mit der größten Wachstumsdynamik gewesen, gefolgt von den Eigenheimen mit fast 20 %. Bei reinen Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern habe der Anstieg demgegenüber knapp 10 % ausgemacht. ■