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LBS Research

Alternatives Heizen wird Normalität

Die Menschen denken intensiver denn je beim Heizen über erneuerbare Energien nach. Und sie handeln. Wie LBS Research auf Basis aktueller Daten des Statistischen Bundesamts mitteilt, hat sich die Zahl der Wohnungen, die in erster Linie mit Holz oder sonstigen erneuerbaren Energien (Wärmepumpen, Solaranlagen, Windenergie u.ä.) beheizt werden, von 347.000 (2002) auf mittlerweile 1.571.000 Einheiten im Jahre 2010 nahezu verfünffacht.

Der Anteil dieser Heizsysteme liegt im Wohnungsbestand bei rund 4 %, im Neubau aber schon bei 34 %. Dort nehmen die erneuerbaren Energieträger bereits Platz 2 hinter Gas ein, das in 53 % der Neubauten als überwiegende Energiequelle zum Heizen eingesetzt wird. Öl, Strom und Fernwärme erreichen zusammen knapp 10 %.

Vorreiter wohnen im Süden


Vorreiter dieser Entwicklung sind die Hauseigentümer in Bayern und Baden-Württemberg. Wie schon vier Jahre zuvor, so entfallen auch jetzt fast 60 % aller mit erneuerbaren Energien beheizten Objekte auf die beiden Süd-Länder. Relativ am stärksten aufgeholt haben Nordrhein-Westfalen (wo sich die Zahl der betreffenden Objekte seit 2006 sogar verdoppelt hat), Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Hessen. Bezogen auf die Gesamtzahl aller Wohnungen weist Rheinland-Pfalz hinter Bayern (11 %) und Baden-Württemberg (7 %) mit 5 % mittlerweile die dritthöchste Quote an „Erneuerbaren“ auf. Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein kommen demgegenüber nur auf Werte von gut 1 %.

Dass für die Menschen in manchen Regionen traditionelle Heizarten teils immer noch eine Rolle spielen, zeigt der Blick auf die „alten“ Energieträger. So werden nach Angaben von LBS Research Koks und Steinkohle in statistisch erfassbarem Ausmaß nur noch in den ehemaligen Förder-Bundesländern NRW und Saarland ausgewiesen. Und bei Briketts und Braunkohle haben nach wie vor die neuen Länder einen nennenswerten Anteil.

Schwerpunkt in Ein- und Zweifamilienhäusern


Beim Blick auf die verschiedenen Gebäude-Segmente zeigt sich, dass im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser bislang die größten Anteile liegen. Auf sie entfallen laut LBS Research 82 % der Wohnungen mit Heizungen auf der Basis erneuerbarer Energien. Selbstnutzer sind mit einem Anteil von 75 % überproportional vertreten. Dabei stieg ihr Anteil gegenüber 2006 nochmals um 3 %. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Sie können selbst über die Maßnahmen entscheiden, und sie profitieren unmittelbar davon, nämlich über die entsprechenden Energiekosteneinsparungen.

Einsatz fossiler Energieträger sinkt


Dass sich in den letzten Jahren bereits viel getan hat, wird nach Auskunft von LBS Research aus weiteren Zahlen deutlich. So geht bei den fossilen Energieträgern der Trend weiter weg vom Heizöl, nämlich von 31,8 % (2002) auf 28,1 % (2010). Die Zahl der mit Kohle beheizten Wohnungen ist sogar in nur vier Jahren auf 72.000 zurückgegangen (–81 %). Auf konstant hohem Niveau hält sich die Gasheizung, auf die im Jahr 2010 17,5 Mio. Wohnungen entfallen. Ebenfalls konstant geblieben ist die Zahl von 4,8 Mio. mit Fernwärme beheizter Objekte sowie die 1,4 Mio. Wohnungen mit Stromheizung. ■

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