Verbrauch und Kosten werden transparent
Das Pilotprojekt zeichnet aus, dass es sämtliche Sparten – Heizenergie, Warmwasser, Kaltwasser und Strom – transparent macht und dass Nutzer nicht nur den Verbrauch, sondern auch die Kosten monatlich einsehen können. Möglich macht es die Kooperation zwischen Abrechnungsdienstleister und Stadtwerk. Während Minol den Verbrauch auf Wohnungsebene erfasst, bringen die Stadtwerke den Gesamtverbrauch für Fernwärme und Wasser sowie den Stromverbrauch mit ein. „Wir möchten herausfinden, wie intensiv die Bewohner den Service nutzen, welche Funktionen und welchen Zeittakt sie bevorzugen“, sagt Minol-Geschäftsführer Marcus Lehmann. Eigentümern und Verwaltern bietet Minol das Energiemonitoring schon länger an. Nun soll der Service auch für Nutzer geöffnet und optimiert werden.
Verbrauchsmuster erkennen
Das Haus mit sieben Eigentumswohnungen wurde von der Bietigheimer Wohnbau errichtet, die es weiterhin verwaltet: „Es handelt sich um ein KfW-Effizienzhaus 85, das die SWBB mit Fernwärme aus 90 % Biomasse versorgt. Gebäudetechnisch sind damit die Weichen für niedrige Energiekosten gestellt. Mit dem Energiemonitoring können die Bewohner nun auch die Nebenkosten durch ihr Verhalten beeinflussen“, sagt Wolfgang D. Heckeler, Geschäftsführer der Bietigheimer Wohnbau. Um Einsparpotenziale zu erkennen, wünschen sich viele Menschen eine zeitnahe Rückmeldung zum eigenen Verbrauch. Bei Strom und Gas ist ein solches Feedback mit Einführung intelligenter Zähler (Smart Meter) seit Januar 2010 verbindlich; von 30. Dezember 2010 an müssen Energieversorger zudem variable Stromtarife anbieten.
Alle Energieverbräuche im Blick
„Mit Smart Metern erkennt der Nutzer stromintensive Anwendungen. Dank dynamischer Tarife ist es künftig sogar möglich, Stromverbraucher wie die Waschmaschine zu preisgünstigen Tageszeiten zu starten“, sagt Rainer Kübler, Geschäftsführer der SWBB. Die Projektpartner gehen einen entscheidenden Schritt weiter: „Wir machen auch den Wärme- und Warmwasserverbrauch transparent, auf den mehr als 80 % der Energie im Gebäudebereich entfallen. So hat jeder Haushalt den Gesamtverbrauch im Blick“, sagt Marcus Lehmann. Ein bewusstes Verhalten senkt den Energieverbrauch selbst in modernen Gebäuden um bis zu 20 %. Wichtige Faktoren sind die Raumtemperatur, die Wärmeverluste durch die Fenster, die Lüftungsgewohnheiten oder der Stromverbrauch der Haushaltsgeräte.
Einfach verständliches Monitoring
Technische Voraussetzung für das Energiemonitoring ist eine vernetzte und aus der Ferne ablesbare Messtechnik. Minol hat ein Funksystem für Wärme und Wasser installiert, dessen zentraler Datensammler vom Minol-Rechenzentrum aus per GSM abgelesen wird. Die SWBB erfasst den Fernwärme-, Wasser- und Stromverbrauch des Gesamtgebäudes mit elektronischen Zählern, die mit einem fernablesbaren Datensammler verbunden sind. So funktioniert die Ablesung in allen Sparten automatisch. So komplex die Technik, so einfach ist das Energiemonitoring zu bedienen: Verständliche Schaubilder zeigen die monatlichen Verbrauchs- und Kostenanalysen für die jeweilige Wohnung, bis hin zu den einzelnen Messgeräten.
Sowohl die messtechnischen Systeme als auch das Internetportal verfügen über zahlreiche Sicherheitsfunktionen, die einen Datenmissbrauch verhindern. Zum Beispiel muss der Datensammler bei jeder Verbindung zum Minol-Rechenzentrum von diesem autorisiert werden, und die Internetportale sind schlüsselcodiert. ToR
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