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Neues Geothermiebohr-Verfahren vorgestellt

Die neu gegründete Vaillant-Tochter Geosysteme hat jetzt ein neues Geothermie-Bohrverfahren vorgestellt. Wo bisher das Gebirge mechanisch von einem Bohrmeißel gelockert und nach oben

Das Bohrverfahren Geojetting löst mit hohem Wasserdruck das Bodengestein nahezu vollständig auf und verdrängt es in das umgebende Gebirge. Die druckstabilen Bohrrohre ermöglichen auch den schrägen Einbau von Erdwärmesonden. - Vaillant - © Vaillant
Das Bohrverfahren Geojetting löst mit hohem Wasserdruck das Bodengestein nahezu vollständig auf und verdrängt es in das umgebende Gebirge. Die druckstabilen Bohrrohre ermöglichen auch den schrägen Einbau von Erdwärmesonden. - Vaillant
gespült und entsorgt werden musste, setzt das als Geojetting bezeichnete Verfahren auf die Eigenschaften eines Hochdruckwasserstrahls. Mit bis zu 1000 bar erodiert er das Bodengestein zu einer Suspension. Der Clou: Das so zerkleinerte Gebirge wird während des Vortriebs in die Formation verdrängt und nicht an die Oberfläche gefördert. Anders als bei traditionellen Bohrverfahren aus dem Brunnenbau entfallen dadurch Schlammemissionen und die Entsorgung des Bohrguts.

Bei klassischen Bohrmethoden wird das Gebirge mechanisch gelockert und zutage gefördert (links). Mit Geojetting wird es durch einen Hochdruckwasserstrahl zerkleinert und in die Formation verdrängt. - Vaillant - © Vaillant
Bei klassischen Bohrmethoden wird das Gebirge mechanisch gelockert und zutage gefördert (links). Mit Geojetting wird es durch einen Hochdruckwasserstrahl zerkleinert und in die Formation verdrängt. - Vaillant


Abhängig vom Untergrund kann mit dem Verfahren die Bohrung einer Erdwärmesonde um 20 bis 30 % kostengünstiger als mit bisher verwendeter Bohrtechnik abgeteuft werden. Das ergibt sich aus einer deutlich größeren Eindringgeschwindigkeit. Um den Faktor 4 bis 5 liegt sie über der konventioneller Bohrtechnik.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Bohren und Verrohren in einem Arbeitsgang erfolgen. Die bis über 1000 bar druckfesten Bohrrohre dienen als Druckwasserleitung und gleichzeitig als Hilfsverrohrung. Nach dem Bohrvorgang wird die Bohrspitze durch das Bohrgestänge hindurch geborgen. Dann erfolgt der Einbau des Erdwärmeübertragers in dem nun als Schutzverrohrung dienenden Bohrstrang. Durch das parallele Entfernen des Bohrstrangs während des Verpressens werden die Sondenrohre exakt zentriert.

Bei Geojetting wird nach dem Bohren zunächst die Bohrkrone durch das Bohrgestänge geborgen (links). Anschließend wird die Erdsonde durch die noch im Boden befindlichen Bohrrohre eingebracht (Mitte) und verpresst (rechts). - Vaillant - © Vaillant
Bei Geojetting wird nach dem Bohren zunächst die Bohrkrone durch das Bohrgestänge geborgen (links). Anschließend wird die Erdsonde durch die noch im Boden befindlichen Bohrrohre eingebracht (Mitte) und verpresst (rechts). - Vaillant


Durch einen schwenkbaren Bohrarm und das gleichzeitige Bohren und Verrohren sind auch Schrägbohrungen möglich. So können mehrere Bohrungen sternförmig gefächert ausgeführt werden, ohne das Bohrgerät umzusetzen. Mit dieser Technik können auf kleinen Grundstücken mehrere Tiefenbohrungen ausgeführt werden, wo dies bisher aus Platzmangel schwierig oder durch Nichterreichbarkeit sogar unmöglich war.

Vaillant Geosysteme wurde als Joint Venture zwischen Vaillant und der Geojetting GbR, einem Spin-off des Geothermiezentrums an der Hochschule Bochum (GZB), gegründet. Aktuell sind in der Gesellschaft zehn Mitarbeiter beschäftigt. Momentan existieren zwei Bohrausrüstungen. Anfang 2009 sollen zwei kleinere Anlagen dazukommen, die für die Anforderungen von Erdwärmesonden in Ein- und Zweifamilienhäusern optimiert sind. Vaillant Geosysteme bietet seinen Kunden eine Komplettleistung inklusive Analyse der Bauphysik, Geophysik und der Bodenverhältnisse und Planung bis zum Hausdurchbruch an. ToR

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