Der Rückgang der Nachfrage nach Rohöl infolge der weltweiten Wirtschaftskrise hat die Marktmacht der OPEC nicht geschwächt. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie1) des DIW Berlin. „Die Verbindung von Marktmacht und starken Nachfrageschwankungen wird auch in Zukunft zu unberechenbaren Preisausschlägen nach oben oder auch nach unten auf den Weltölmärkten führen“, erwartet DIW-Expertin Franziska Holz.
Trotz des starken Rückgangs seit dem Herbst 2008 liegt der Ölpreis mit gegenwärtig rund 60 US-$/Barrel deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Dies erklärt sich zum Teil durch die Marktmacht der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Ihre Mitglieder können als starke Oligopolisten die Preise erheblich beeinflussen. „Unsere Berechnungen zeigen allerdings, dass die OPEC keine reine Kartellstrategie fahren kann. Ein funktionierendes OPEC-Kartell könnte einen Ölpreis in dreifacher Höhe durchsetzen“, sagt Holz. Sie führt dies vor allem auf die heterogene Mitgliederstruktur der OPEC zurück. Bei freiem Wettbewerb hingegen wäre der Ölpreis nur etwa halb so hoch, wie er heute ist. ToR
1) Weltölmärkte: Angebotsmacht der OPEC ungebrochen. Von Christian von Hirschhausen, Franziska Holz, Daniel Huppmann und Claudia Kemfert. In: Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 23/2009
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