Über Möglichkeiten zur Schaffung einer Energieeffizienzklasse für Gewerbekälte wurde am 13. November 2008 in Berlin diskutiert. Gesprächsteilnehmer waren der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMU) Michael Müller MdB, Jörn Schwarz, Vorsitzender des Kompetenzzentrums Energieeffizienz Kälte- und Klimatechnik (kekk), und Peter Weissenborn, Gründungsmitglied von kekk. In dem Gespräch, das zunächst der allgemeinen Elektroenergie-spezifischen Meinungsbildung diente, wurde rasch Konsens darüber erzielt, dass konsequente Maßnahmen für mehr und dauerhafte Energieverbrauchseinsparung in den Vorstellungen der Bundesumweltpolitik und dem durch die Kälte-Klimabranche umzusetzenden Stand der Technik eine gemeinsame Schnittstelle haben.
Ansätze für die Erarbeitung von Mindeststandards
Man war sich auch einig in der Beurteilung, dass künftige Regelungen nicht nur auf den Bereich „Gewerbekälte“ beschränkt sein sollten, sondern auch die Bereiche Prozesskälte, stationäre Klima-Kältetechnik und weitere Anwendungspotenziale einschließen müssten, berichtet Weissenborn. Zum Erreichen des Ziels einer elektroenergetischen Gesamtbetrachtung - Kälte/Klima hat 14% Anteil am elektrischen Gesamtenergieverbrauch in Deutschland - werden fachspezifische Erhebungen über die Ist- und Soll-Situation von grundlegender Bedeutung sein. Erste Ansätze für die Erarbeitung von Mindeststandards für die Kälte-Klima-Anlagentechnik, die letztlich zur Einführung von Anlagen-Effizienzkennzahlen und als Schlüssel-Indikatoren für den Bereich Kälte-Klima tauglich sind, wurden mit Müller diskutiert. Für die Umsetzung wird ein Erhebungszeitraum von maximal zwei Jahren angestrebt. kekk kann hierbei eine koordinierende Funktion übernehmen.
Kritik an Klimaschutz-Förderrichtlinie Gewerbekälte
Das Gespräch mit dem Parlamentarischen Staatssekretär wurde auch zu einer Bewertung der im Juni vom BMU erlassenen Klimaschutz-Förderrichtlinie Gewerbekälte (mehr Infos...) genutzt. Wenn auch über eine positive Gesamtresonanz aus Anlagenbauer- und Betreiberkreisen berichtet werden konnte, so aber auch über eine wachsende Kritik an den Kältemittelfestlegungen - vor allem hinsichtlich der Neuanlagen-Investitionsförderung - und an der „etwas überspitzten“ Maßnahme StatusCheck (Sachkundiger und Sachverständiger). Zur Fortschreibung der Förderrichtlinie Gewerbekälte nach dem 31. Dezember 2008 wären Änderungsvorschlage von kekk auch von umweltpolitischem Interesse.
Uns interessiert Ihre Meinung!