Die Solarbranche schlägt Alarm: Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag habe sich Montag für eine Absenkung der Förderung von Solarstrom um über 25% in den nächsten zwei Jahren ausgesprochen. Die Solarbranche bezeichnet diese Position als „untragbar und verheerend“. Sollte es zu einer derartigen Kürzung der Zuschüsse kommen, wäre der Ausbau der Solarstromerzeugung in Deutschland abrupt beendet. „Wenn die Union mit diesen Kürzungsplänen durchkommt, wird Merkels Klimaschutz zur Makulatur. Dann stehen tausende deutscher Solarunternehmen vor der Insolvenz. Deutschlands Technologieführerschaft auf einem der wichtigsten Zukunftsmärkte wäre unwiederbringlich zerstört“, warnt Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). Nach Verbandsangaben wäre damit die Freisetzung von über 30.000 Arbeitsplätzen verbunden.
Tauziehen um Prozentpunkte
Der Verband appelliert an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, den Unionsvorschlag umgehend zu stoppen. Am Donnerstag dieser Woche beraten die Koalitionsfraktionen des Deutschen Bundestages im Rahmen der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) unter anderem über die zukünftige Höhe der Solarstromförderung. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und die SPD-Fraktion im Bundestag beabsichtigen, die Solarförderung ebenfalls zu reduzieren, allerdings lediglich um 7 bis 8% pro Jahr. Die Solarwirtschaft hält eine Rückführung der Förderung um jährlich 7% jedoch für „überaus ambitioniert“. Zumal der Fortschritt nicht entlang der gesamten Wertschöpfungskette im selben Tempo möglich ist.
Solarstrom bald billiger als Gas- und Kohlestrom
Die Solarstromförderung im EEG hatte in den letzten vier Jahren einen stürmischen Ausbau der Solarenergie in Deutschland ermöglicht. Seit der letzten Gesetzesänderung 2004 wurden nach Angaben von BSW-Solar rund 380.000 Solarstromanlagen in Deutschland installiert und rund 30 neue Solarfabriken errichtet. Kritik an überhöhten Kosten der Markteinführung weist die Solarwirtschaft entschieden zurück. Körnig: „Die Technologie zur Nutzung von Sonnenenergie wird jedes Jahr billiger. In spätestens sieben Jahren ist Solarstrom vom eigenen Dach günstiger als Gas- und Kohlestrom aus der Steckdose. Solarenergie weist den Weg aus der Kostenfalle! Bis zu ihrer Wettbewerbsfähigkeit ist sie jedoch auf eine faire und verlässliche Anschubförderung angewiesen.“ Die auf den Energiepreis aller Verbraucher umgelegte vorübergehende Anschubfinanzierung für die Markteinführung der Solartechnik macht nach Berechnungen des BSW-Solar weniger als 1% der in den nächsten Jahren zu erwartenden Kosten eine Durchschnittshaushaltes für den Bezug fossiler Energie aus. Im letzten Jahr betrug die monatliche Solarumlage nach Angaben des BSW-Solar etwa 1 Euro je Haushalt und Monat. ToR
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