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RWE Innogy

Weltgrößte Frischholz-Pelletierungsanlage

RWE Innogy hat im US-Bundesstaat Georgia die weltweit größte Anlage zur Pelletierung von Frischholz in Betrieb genommen. Die hier produzierten Holzpellets werden ab diesem Sommer von Georgia nach Europa transportiert. Dort werden sie in bestehenden Steinkohlekraftwerken von RWE zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Durch den Ersatz des fossilen Brennstoffes durch mitverfeuerte Biomasse verbessert RWE seine CO 2 -Bilanz um rund 1 Mio. t/a. Die Produktionskapazität der Anlage in Georgia liegt bei 750.000 t/a Holzpellets pro Jahr (zum Vergleich: Deutschland war im Jahr 2010 mit 1,75 Mio. t produzierten Pellets Marktführer in Europa und weltweit nach den USA der größte Hersteller. Quelle: DEPV).

Umrüstung von Steinkohle auf Biomasse


Die in Georgia produzierten Holzpellets werden per Schiff nach Europa transportiert und sollen in erster Linie in den Amer-Steinkohlekraftwerken von RWE in den Niederlanden zum Einsatz kommen. Bereits heute wird dort bis zu 30 % Biomasse als Rohstoff mitverbrannt. Dieser Anteil soll in den kommenden Jahren auf 50 % (Amer 8) und langfristig auf 80 % (Amer 9) gesteigert werden. In Großbritannien plant RWE derzeit das Kohlekraftwerk Tilbury in ein reines Biomassekraftwerk umzuwandeln. Tilbury wird damit das weltweit größte Biomassekraftwerk sein – mit einer geplanten installierten Leistung von rund 750 MW. Der Rohstoffbedarf an Biomasse läge bei ca. 2 Mio. Tonnen während der geplanten Laufzeit bis spätestens 2015. Davon sollen rund 50 % aus Georgia kommen. Der Umbau des Kraftwerkes soll noch vor Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.

Biomasse aus den USA für Planerfüllung der EU


In Europa wächst der Bedarf an Biomasse rasant. Um bis 2020 mindestens 20 % des Endenergieverbrauchs in der EU aus erneuerbaren Energien zu decken, spielt die Biomasse in den nationalen Aktionsplänen zur Zielerreichung eine bedeutende Rolle. „Allerdings ist heute schon klar, dass der Rohstoffbedarf durch die in Europa verfügbaren Ressourcen bei weitem nicht gedeckt werden kann. In den USA – v.a. in den südlichen Bundesstaaten wie Georgia – sieht die Situation hingegen anders aus. Hier liegt der Überschuss an nachhaltig kultivierter Biomasse in den letzten zehn Jahren bei rund 35 %. Europa kann diese Ressource aus Übersee nutzen, um seine CO 2 -Minderungsziele zu erreichen“, erklärt Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung der RWE Innogy GmbH.

Nachhaltigkeitsregeln für Holzbeschaffung


Georgia ist mit ca. 10 Mio. ha nach Oregon der Bundesstaat mit der größten Waldfläche in den USA (die Waldfläche Deutschlands beträgt gut 11 Mio. ha). Rund 27 % dieser Flächen sind laut RWE Kieferplantagen. Seit 1950 nimmt der Holzvorrat hier kontinuierlich zu. Durch den Einfluss subtropischer Klimaverhältnisse im Süden der USA wächst das Holz dort wesentlich schneller als zum Beispiel in Skandinavien oder Russland. Zudem ist der Holzmarkt in Georgia rückläufig. In den letzten zehn bis 15 Jahren wurden rund 25 % der Zellstoff- und Papierkapazitäten abgebaut. In Georgia gelten für die Beschaffung und Verarbeitung von Holz nach Angaben von RWE die höchsten Nachhaltigkeitsregeln. So wird auch die dortige Pelletanlage nach internationalen Nachhaltigkeitsstandards (FSC, SFI und Green Gold Label) betrieben werden.

1,5 Mio. t Kiefernholz pro Jahr


Baustart für die Pelletierungsanlage nahe der Stadt Waycross im Süden des Bundesstaates Georgia war im März 2010. Nach zwölf Monaten konnte sie fertig gestellt werden und läuft seitdem im Testbetrieb. Im Wesentlichen besteht die Anlage aus drei Hauptgewerken: Auf dem sogenannten Holzhof werden die Kiefernstämme angeliefert, entrindet und bereits grob zerkleinert. Von dort gelangt das Material über Transportbänder in Trockner, wo dem Holz die Feuchtigkeit entzogen wird. In der eigentlichen Pelletierungsanlage wird der Rohstoff weiter zerkleinert und zu Pellets gepresst. Per Güterzug werden die Holzpellets anschließend in den rund 160 km entfernten Hafen von Savannah transportiert. Pro Jahr werden so rund 1,5 Mio. t Kiefernholz verarbeitet. Das gesamte Areal der Produktionsstätte umfasst 300 ha. Die Investitionssumme zur Errichtung der Anlage und zum notwendigen Ausbau des Hafens in Savannah beträgt rund 120 Mio. Euro. ■