RWE Innogy wird eine Anlage zur Herstellung von Biomasse-Pellets im Süden des US-Bundesstaates Georgia errichten. Die Anlage wird mit einer Erzeugungskapazität von 750.000 t/a die weltweit größte und modernste ihrer Art sein. Die Pellets werden in reinen Biomassekraftwerken und bei der kombinierten Verfeuerung von Kohle und Biomasse eingesetzt. Die Inbetriebnahme des Pelletwerkes ist für 2011 geplant. Das Investitionsvolumen beträgt rund 120 Mio. Euro.
CO2-Minderung in Europa mit Holz aus den USA
Zur Begründung führt RWE an, dass ohne Biomasse die CO2-Minderungsziele in Deutschland und Europa nicht erreichen werden könne. Der europäische Holzmarkt allein werde den Bedarf in dem stark wachsenden Segment jedoch nicht decken können. Die Biomasse-Pellets sollen zunächst in den bestehenden Kraftwerken der Amercentrale in den Niederlanden verfeuert werden, wo bereits heute bis zu 30 % des Steinkohleeinsatzes durch Biomasse ersetzt wird. Das beträchtliche Biomasse-Volumen aus Georgia werde dazu beitragen, dieses Cofiring mittelfristig auf bis zu 50 % auszuweiten. Der Einsatz der Biomasse-Pellets soll dann in den kommenden Jahren auf weitere reine Biomasseanlagen und auf konventionelle Kraftwerksstandorte in den Niederlanden, Deutschland, Italien und Großbritannien ausgeweitet werden. Die Biomasse-Pellets werden mit Schiffen transportiert.
Große Holzüberschüsse in Georgia
Nach Angaben von RWE bieten die Wälder in Georgia genug Holz, um Pellets langfristig herstellen zu können. Zur Erzeugung von 750.000 t Pellets werden jährlich rund 1,5 Mio. Tonnen Frischholz benötigt. Um diese Menge in Deutschland auf gut geeigneten Kurzumtriebsplantagen bereitzustellen, wäre eine Nutzfläche von rund 400 km2 erforderlich (zum Vergleich: Die Hansestadt Bremen umfasst eine Fläche von 325 km2). Die USA verfügen über einen gewaltigen Überschuss an Holz, der bislang ungenutzt blieb. Das gilt besonders für die Region Georgia, aus der sich zudem in den vergangenen Jahren zahlreiche Papier- und Zellstoffunternehmen zurückgezogen und die Holznachfrage nochmals reduziert haben. Derzeit liege der Holzzuwachs in Georgia weit über dem Verbrauch. ToR
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