Seit etwa drei Jahren berät solid, (Solarenergie Informations- und Demonstrationszentrum, Fürth) im Großraum Nürnberg zu Großen Solarthermischen Anlagen (GroSol). Eigentümer von Mehrfamilienhäusern, Hotels, Sportstätten und sozialen Einrichtungen wie Altenheime, Krankenhäuser werden herstellerunabhängig und neutral beraten und informiert. Nun hat das Bundesumweltministerium solid mit dem Aufbau und der Führung eines Kompetenzzentrums für Solarthermische Großkollektoranlagen für die Region Süddeutschland betraut. Bis zum Jahr 2012 wird diese Arbeit aus Bundesmitteln unterstützt, um die unabhängige Arbeit der Experten im Bereich GroSol auszubauen.
Drei Kompetenzzentren für Deutschland
Wichtigstes Projektziel auf Bundesebene ist es, den Ausbau und die Qualität Großer Solarthermischer Anlagen in Deutschland zu stärken. Die Ergebnisse dienen der Unterstützung und der Erhöhung des Qualitätsstandards der am deutschen Markt tätigen Firmen. Solid ist dabei für Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinlandpfalz zuständig1). Die anderen Regionen sollen durch ein Kompetenzzentrum Nordwestdeutschland und ein Kompetenzzentrum Ostdeutschland abgedeckt werden.
Hintergrund GroSol
Solarthermie wird bisher vorrangig für Ein- und Zweifamilienhäuser eingesetzt. 2006 wiesen fast 97% der Anlagen eine Fläche unter 20 m2 auf. Das Segment Solarwärme für Mehrfamilienhäuser, Hotels, Altenheime und andere gewerbliche und soziale Einrichtungen liegt danach fast völlig brach, obwohl hier bei ganzjährig hohem Warmwasserverbrauch besonders große Einsparmöglichkeiten existieren. Studie zu großen Solarwärmeanlagen (PDF)
Anlaufstelle für Planer, Ausführende und Betreiber
Die Einrichtung der Kompetenzzentren soll Unsicherheiten beheben, die hinsichtlich großer Kollektoranlagen existieren. Es wird als neutrale Anlaufstelle für Fachleute dienen, die in die Planung, Umsetzung und Betriebsführung Großer Solarthermischer Anlagen eingebunden sind. Dazu soll eine Plattform entstehen, wo ein fachlich fundierter Erfahrungsaustausch aller Beteiligten stattfindet. Dieser versetzt Planer und Installateure in die Lage, Große Solarthermische Anlagen optimal zu planen und zu installieren. Das ist wichtig, weil die Planung und Auslegung einer GroSol mehr Zeitaufwand und eine detaillierte Betrachtung und Auswertung der individuellen Gegebenheiten erfordert, als dies bei Kleinanlagen der Fall ist. Durch eine intelligente Systemintegration und eine passgenaue Auslegung lassen sich bei einer GroSol erhebliche Optimierungs- und Einsparungspotenziale finden.
Informieren, beraten und weiterbilden
Das Kompetenzzentrum wird neutral und herstellerunabhängig zu großen Kollektoranlagen informieren, beraten und weiterbilden. Dazu werden bisherige Tätigkeiten wie Schulungen, Vor-Ort-Analysen, Angebotsvergleiche und unabhängige und neutrale Beratung aller marktrelevanten Akteure weitergeführt und ausgebaut. Das Angebot an Vorträgen, Schulungen, Seminaren und Workshops für Große Solaranlagen wird erweitert. Im Zusammenhang mit den Kompetenzzentren gibt es noch zwei weitere Projekte. Ein Internetportal und eine Informationskampagne begleiten die Arbeiten. Es soll eine übergreifende Zusammenarbeit zwischen den Kompetenzzentren der Informationskampagne und dem Internetportal geben. ToR
1) Ansprechpartner bei solid sind: Oskar Wolf (Projektleiter), Anna Bedal (Projektingenieurin) und Matthias Hüttmann (Projektingenieur).
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