Zunehmendes Interesse europäischer Konsumenten an Diensten rund um das Thema vernetztes Wohnen gepaart mit einer hohen Kaufbereitschaft der Interessierten machen Connected Home Dienste zu einem interessanten Wachstumsmarkt. Insbesondere Telekommunikationsunternehmen und Energieversorger haben dabei das Potenzial, neue Dienste aus den Bereichen Home Entertainment, Haussicherheit, Energiemanagement und Gesundheit mit ihren bestehenden Produkten zu bündeln und so Connected Home vom Nischen- zum Massenmarkt zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen europäischen Verbraucherstudie im Auftrag der Unternehmensberatung Solon Management Consulting.
Schlüsselrolle für Home Entertainment
Die Kaufbereitschaft ist für Home Entertainment mit rund 40 % der befragten Verbraucher am höchsten, für die anderen drei Servicebereiche liegt sie zwischen 25 und 35 %. Die Unterschiede ergeben sich dabei weniger aus der Wertschätzung für die verschiedenen Anwendungsbereiche von Connected Home, sondern vor allem aus der größeren Bekanntheit und damit auch dem stärkeren Interesse für Home Entertainment Services. Der Anteil der Kaufwilligen unter den Interessierten liegt in allen vier Bereichen zwischen 60 und 75 %.
„Noch viel Aufklärungsarbeit erforderlich“
„Das zeigt einerseits das hohe Marktpotenzial für Connected Home Services, macht aber zugleich auch klar, dass die Anbieter noch viel Aufklärungsarbeit über die Anwendungsmöglichkeiten solcher Dienste leisten müssen. Die Lücke zwischen bereits bestehender Nutzung und grundsätzlichem Interesse ist dabei in der Altersgruppe von 35 bis 54 am größten, genau hier ist zugleich auch am meisten Geld verfügbar“, kommentiert Marc Sier, Geschäftsführer bei Solon Management Consulting.
Energiemanagement muss noch durchgesetzt werden
Während Home Entertainment mit Online Video Services und Musikstreaming mit bis zu 26 % Nutzung unter den Befragten schon klar auf dem Weg zum Massenmarkt ist, müssen Gesundheitsdienste, Energiemanagement und Haussicherheit als Anwendungsbereiche von Connected Home erst noch durchgesetzt werden: Ihre heutige Nutzung ist in den erhobenen Märkten nur halb oder sogar nur ein Viertel so hoch wie für Home Entertainment Services.
Telekommunikations- und Stromanbieter im Vorteil
Dabei sind laut der Solon-Studie vor allem Telekommunikations- und Stromanbieter in einer besonders guten Position, die sich ergebenden Marktchancen zu nutzen, denn bei ihnen würden die Verbraucher Connected Home Dienste bevorzugt kaufen wollen (55 bzw. 32 %), während sie z.B. reinen Online Anbietern deutlich weniger zu vertrauen scheinen (10 %). „Offensichtlich bauen die Verbraucher hier auf Unternehmen, die neben starken Marken auch über stationäre Serviceorganisationen verfügen, die sich um Installation und etwaige Fehlerbehebung kümmern können.
Interessant ist dabei, dass das Kaufinteresse bei Konsumenten, die bereits heute Bündelprodukte besitzen, fast doppelt so hoch ausfällt. Genau hier liegt das Potenzial etablierte Kundenbeziehungen zu nutzen, um Connected Home als Zusatzprodukt im Rahmen eines Multiplay-Angebots zu vermarkten und so den Durchschnittsumsatz pro Kunde und zugleich die Kundenbindung zu steigern“, erklärt Sier dieses Ergebnis. ■
Für die Studie wurden je 1000 repräsentativ ausgewählte Verbraucher in Deutschland, Großbritannien, Polen, Spanien und zum Vergleich auch in den USA befragt.