18 Mrd. kWh – die Jahresproduktion von zwei Kernkraftwerken – verbrauchen elektronische Geräte in Deutschland im Standby-Betrieb. Politiker fordern deshalb ein Verbot der heimlichen Stromfresser. Doch das ist unrealistisch, sagt das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe. Standby bedeutet Komfort für den Verbraucher – Stichwort: Fernbedienung – sorgt aber auch für die Speicherfunktion, für den Betrieb eingebauter Uhren, Kontrollanzeigen, Steuerungen und vieles andere. Dennoch könnten rund 6 Mrd. kWh eingespart werden, wenn die Hersteller die modernste Technik einsetzen würden. Die geringen Mehrkosten zahlen sich durch eingesparte Stromkosten schnell aus.
Label für Energieverbrauch im Standby-Betrieb
Doch woran erkennt der Käufer ein energieeffizientes elektronisches Gerät? „Wir fordern ein Label, das den Energieverbrauch von Computern oder Fernsehern im Standby-Betrieb offen legt“, sagt Barbara Schlomann, Projektleiterin am Fraunhofer ISI. Außerdem sollten Obergrenzen für den Standby-Verbrauch festgelegt werden. Technisch sind heute Werte von unter 1 W erreichbar. Die Verringerung des Standby-Verbrauchs ist aber nur ein Aspekt. Was die wenigsten Kunden wissen: Selbst wenn sie ein Gerät bewusst ausgeschaltet haben, kann es noch Strom verbrauchen. Dieser Schein-Aus-Zustand verschlingt weitere 3 Mrd. kWh. Hier empfiehlt das Institut eine gesetzliche Verpflichtung zum Einbau von echten Netzschaltern, die Geräte komplett vom Stromnetz trennen. Denn schon 10 W Dauerleistung machen über 15 Euro/a auf der Stromrechnung aus. ToR
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