Wenige Tage vor dem Start der Kennzeichnungspflicht von Heizungstechnik mit einem Effizienz-Etikett am 26. September 2015 hat der ZVSHK-Präsident Manfred Stather mit einem Stathers-Statement an „säumige“ bzw. bisher unwillige Unternehmen appelliert, ihre Daten zügig in die VdZ-Plattform Heizungslabel einzupflegen:
„Verbraucher sollen im Falle einer Heizungsmodernisierung verstärkt Aspekte der Energieeffizienz zur Grundlage ihrer Kaufentscheidung machen. So die Absicht der EU bei der Entwicklung der Verbrauchskennzeichnungspflicht, die Eingang in ein einheitliches Label mit einheitlichen Kriterien finden soll. Brüssel erhofft sich davon zweierlei: Zum einen mehr Transparenz, Vergleichbarkeit und Orientierung für die Verbraucher im Produktdschungel. Zum anderen zusätzliche Impulse für den Wärmemarkt. Von dieser Kennzeichnungsfrist sind Heizgeräte und Warmwasserbereiter bis 70 kW, Warmwasserspeicher bis einschließlich 500 l Speichervolumen und Kombinationen dieser Produkte mit Regelungstechnik und Solarunterstützung als Verbundanlage betroffen. Soweit – so gut.
Das SHK-Fachhandwerk begrüßt diese Initiative und erhofft, dass von ihr für den Wärmemarkt die nötigen Impulse ausgehen. Klare Impulse, die helfen, den langersehnten Modernisierungsstau in deutschen Kellern aufzulösen. Doch bis dahin müssen alle ihre Hausaufgaben machen. Für das SHK-Handwerk bedeutet es, die Rolle als Dialogpartner an der Schnittstelle von Hersteller und Endverbraucher anzunehmen. So muss der SHK-Handwerker vor Ort bei Bedarf exakte Angebote erstellen können.Die Informationen zu der jeweiligen Anlage, die Daten zur Labelberechnung müssen allerdings vom Hersteller des Produktes zur Verfügung gestellt werden. Der SHK-Handwerker muss künftig mit dem Angebot exakt bestimmte Effizienzinformationen liefern, die Eingang in die Kaufentscheidung finden sollen. Droht vor dem Hintergrund dieser Regelung ein Scheitern der EU-Richtlinie in der Praxis? Ist der zusätzliche Aufwand, den der Handwerker vor Ort hat eine unnötige Bürokratisierung für Handwerk und Hersteller?
Eine branchenweit akzeptierte Lösung kann nur die vom VdZ aufgebaute neutrale Datenbank sein, in der übersichtlich die relevanten Produkte eingestellt werden. Eine Datenbank, die jedoch mehr ist, als nur eine Art elektronische Bibliothek. Sie dient in erster Linie als ein Berechnungstool für die Verbundanlage und ist an eine Reihe von Shopsystemen des Großhandels angebunden. Ein Großteil der kaufmännischen Software des SHK-Handwerks wird über eine Schnittstelle angebunden.
Ich kann an dieser Stelle nur an die Hersteller appellieren: Tragen Sie dafür Sorge, dass die aktuellen Daten Ihrer Produkte in der Datenplattform hinterlegt sind, damit unsere Mitgliedsbetriebe ihre Angebote entsprechend einfach erstellen können. Nur so werden wir gemeinsam das Heizungs-Label erfolgreich umsetzen, nur so wird das SHK-Handwerk das Label als verkaufsunterstützendes Beratungstool am Point of Sale nützen können.“ ■