Ein Grund für die im Bundesdurchschnitt um 15,4 % gestiegenen Raumheizkosten in ölversorgten Liegenschaften sind höhere Ölpreise (2017 gegenüber 2016: +16,2 %). Wie hoch eventuelle Nachzahlungen tatsächlich ausfallen, hängt bei Heizöl allerdings immer davon ab, zu welchem Zeitpunkt es eingekauft wurde. So kann es sein, dass sich die Teuerung nicht sofort bemerkbar macht, wenn 2017 noch Reserven verheizt wurden.
Der Gaspreis ist 2017 gegenüber 2016 durchschnittlich um 3,3 % zurückgegangen. Im Ergebnis ist dadurch bei den Raumheizkosten für Erdgas ein Minus von 3,9 % zu verzeichnen.
Höhere Nachzahlungen bei Heizöl im Süden
Höhere Heizkosten für Heizöl dürften gemäß der Techem-Prognose besonders auf Mieter aus dem Süden Deutschlands zukommen. Obwohl das Jahr 2017 im Bundesdurchschnitt um 0,7 % wärmer als 2016 war, weisen die Münchner und Oberstdorfer Mieter auf Basis der Temperaturwerte einen Mehrverbrauch von 3,9 % auf, gefolgt von Straubing mit 3,5 %, Fürstenzell mit 3,4 % sowie Regensburg und Augsburg mit jeweils 3,1 %. Einzig die Einwohner aus dem hohen Norden, nämlich Arkona auf Rügen, haben ebenfalls einen Mehrverbrauch an Raumheizwärme um 2,3 %. Regionen mit rückläufigen Verbräuchen sind beispielsweise Köln (–4,9 %), Norderney (–4,8 %) oder Düsseldorf (–4,7 %).
Die vorliegende Prognose des Heizenergieverbrauchs basiert auf dem Vergleich von Gradtagszahlen, die auf Basis von Temperaturdaten des Deutschen Wetterdienstes der Jahre 2016 und 2017 ermittelt wurden sowie einer Auswertung der Brennstoffpreise für Erdgas und Heizöl aus dem Vorjahr. Wie hoch der tatsächliche Energieverbrauch und damit die Kosten im konkreten Fall sind, wird allerdings erst die individuelle Abrechnung zeigen. ■