Zum Jahreswechsel steigt der durchschnittliche Gaspreis leicht an. Der Verivox-Verbraucherpreisindex Gas liegt im Januar 2011 rund 2 % über dem Vorjahreswert. Auffällig ist die unterschiedliche Preisgestaltung der einzelnen Gasanbieter. Laut Verivox haben zum Januar 2011 bisher 73 Gasanbieter Preissteigerungen von durchschnittlich 7 % angekündigt. Für einen Musterhaushalt mit einer Abnahme von 20.000 kWh/a entspricht dies einer Mehrbelastung von rund 88 Euro/a. Gleichzeitig führen 26 Gasanbieter Preissenkungen von durchschnittlich 6 % durch, was einer Entlastung von etwa 76 Euro/a entspricht.
Beschaffungsstrategie beeinflusst den Preis
Damit hält die unterschiedliche Preispolitik der Gasversorger im Jahr 2010 an. Sie resultiert aus der jeweiligen Beschaffungsstrategie: Versorger, die Gas in erster Linie über langfristige Verträge beschaffen, welche in der Regel an die Entwicklung des Heizölpreises gekoppelt sind, werden zurzeit mit steigenden Kosten konfrontiert und geben diese häufig an die Verbraucher weiter. Gleichzeitig gibt es durch die gesunkene Wirtschaftsleistung und die Erschließung neuer Gasquellen ein Überangebot am Gasmarkt. Gasversorger, die einen größeren Teil ihres Gases kurzfristig im Großhandel einkaufen, bezahlen darum zurzeit weniger und können mit niedrigen Preisen Neukunden gewinnen.
Verbraucher könn(t)en vom Preisgefälle profitieren
Für Verbraucher ist diese Situation günstig, denn die Preisunterschiede zwischen den Gasanbietern werden immer größer. Durch den Wechsel vom günstigsten Gastarif des örtlichen Grundversorgers zum preiswertesten Angebot (ohne Vorauskasse) können derzeit durchschnittlich 315 Euro/a eingespart werden. Tatsächlich ist der Lieferantenwechselquote bei Erdgaskunden jedoch minimal. ToR