Während die Temperaturen fallen, klettern die Gaspreise: Das Verbraucherportal Verivox.de hat ermittelt, dass die Gaspreise mitten in der Heizperiode wieder zu steigen beginnen. Nachdem die Gaspreise im Laufe des letzten Jahres um rund 25 % gefallen sind, weist der Verivox-Verbraucherpreisindex Gas zum Jahreswechsel erstmals wieder ein steigendes Preisniveau aus.
Mehr als 2 Mio. Haushalte müssen mehr zahlen
Im Dezember 2009 liegt der durchschnittliche Preis laut Verivox-Verbraucherpreisindex1) für eine Kilowattstunde Gas bei 5,93 Ct/kWh. Zum Januar 2010 steigt der Preis auf 5,95 Ct/kWh. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh/a kommt so auf jährliche Kosten von 1190 Euro. Grund für diesen Anstieg sind 51 Gasanbieter, die Preiserhöhungen von durchschnittlich 5,2 % angekündigt haben. Da sich unter diesen Anbietern mehrere große Gasversorger befinden, sind mehr als 2 Mio. Haushalte von diesen Erhöhungen betroffen.
Beschaffungsstrategie beeinflusst Preis
Doch die Preise auf dem Gasmarkt gestalten sich derzeit keineswegs einheitlich. 48 Gasversorger senken im gleichen Zeitraum die Gaspreise um durchschnittlich 5,4 %. Die Preisunterschiede erklären sich aus der jeweiligen Beschaffungsstrategie. Wer in erster Linie auf langfristige Verträge mit Ölpreisbindung setzt, hat mit zusätzlichen Kosten zu kämpfen, denn der Ölpreis ist im Laufe des Jahres von rund 30 US-$/Barrel auf knapp 70 US-$/Barrel gestiegen. Gasversorger mit kurzfristigeren Beschaffungsstrategien profitieren von günstigen Preisen an den Spotmärkten. Hier ist Erdgas aufgrund des im Zuge der Wirtschaftskrise gesunkenen Verbrauchs derzeit billiger zu haben (vgl. Bericht auf TGAonline). Diesen Beschaffungsvorteil geben einige Gasanbieter in Form von günstigeren Preisen an die Verbraucher weiter. Weil die Bedeutung der Ölpreisbindung langsam abnimmt, werden die Preisunterschiede zwischen den Gasanbietern immer größer, so Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox.de. Verbraucher können durch einen Anbieterwechsel profitieren. ToR
1) Kurven der Strom- und Gaspreise berücksichtigen häufig nur die Tarife der klassischen Grundversorger. Damit werden die Energiekosten der Verbraucher ausgeblendet, die den Strom- oder Gasanbieter bereits gewechselt haben. Gleichzeitig wird der Preiseffekt der Wettbewerber auf den liberalisierten Energiemärkten nicht dargestellt. Der Verivox-Verbraucherpreisindex schließt diese Lücke. Um die Preise der überregionalen Wettbewerber erfassen zu können, hat Verivox.de die Preise der jeweils 30 wichtigsten „Market Maker“ für Strom und Gas in den Verivox-Verbraucherpreisindex integriert. Die dargestellten kWh-Preise sind brutto und enthalten die jeweiligen Grundgebühren.
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