Bis zu 4 Mio. Heizungsanlagen in Deutschland sind technisch veraltet und müssten dringend durch moderne, energiesparende Wärmetechnik ersetzt werden. Jährlich wächst der Modernisierungsstau um 300.000 Anlagen, die die maximale Altersgrenze von 25 Jahren überschreiten.
Mangelnde Kenntnis
Doch die überwiegende Mehrheit der Deutschen glaubt, modernste Technik im Keller zu haben. Eine emnid-Umfrage im Auftrag des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) ergab jetzt, dass 70% der Bundesbürger der Überzeugung sind, ihre Heizung arbeite effizient und sei umwelttechnisch auf dem neuesten Stand. „Diese Fehleinschätzung bedeutet verpulverte Energie und verschenktes Geld“, urteilt ZVSHK-Präsident Bruno Schliefke.
Auf der Jahrespressekonferenz in Berlin betonte Schliefke die Notwendigkeit, das enorme Energieeinsparpotenzial in den deutschen Heizungskellern zu realisieren. „Entgegen unserem Umfrageergebnis sind tatsächlich nur etwa 10% der 18 Mio. Heizungsanlagen in Deutschland auf dem neuesten Stand der Technik. Eine konsequente Modernisierung der alten Anlagen könnte dazu beitragen, den Energieeinsatz zur Wärmeerzeugung von Gebäuden zu halbieren.
Vorhandene Potenzial ausnutzen
Außerdem sollen bei der Wärmeerzeugung zukünftig verstärkt die erneuerbaren Energien, wie Biomasse, Erdwärme und Sonnenenergie zum Einsatz kommen. Allerdings hält Schliefke diese Maßnahmen angesichts des anhaltenden Modernisierungsstaus in den deutschen Heizungskellern noch nicht für ausreichend, um die von der Politik vorgegebenen Ziele der Effizienzsteigerung und CO2-Minderung bei der Wärmeversorgung zu erreichen.
Schliefke fordert deswegen von der Politik, die Erstellung von umfassenden Energiekonzepten bei Neubau und der Sanierung von Wohngebäuden verbindlich vorzuschreiben und ein regeneratives Wärmegesetze zu erlassen. ToR