Vom 29. auf den 30. März werden die Uhren von Winter- auf Sommerzeit umgestellt. Mit Energieeinsparung läst sich die Uhrenumstellung aber kaum begründen. „Der Dreh am Zeiger erhöht zwar den Freizeitwert für die Menschen, aber er bewirkt seit Jahren keine spürbare Energieeinsparung”, erklärt Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Es halte sich fälschlicherweise noch immer der Glaube, dass die Zeitumstellung Energie spare, wie es bei der gesamtdeutschen Einführung 1980 beabsichtigt gewesen sei. Dies sei jedoch nicht der Fall. So wird abends zwar weniger elektrische Energie für die Beleuchtung verbraucht, dafür aber mehr bei den Freizeitaktivitäten am Abend benötigt. Dadurch könne insgesamt sogar mehr Energie verbraucht werden, weil der Anteil von Licht beim privaten Stromverbrauch nur bei 8% liegt und durch Energiesparlampen und die zunehmende Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und Computer (12%) an Bedeutung verliert. Weitgehend unbeeindruckt von der Uhrenumstellung bleiben Kühl- und Gefrierschränke sowie andere Haushaltsgeräte mit einem Verbrauchsanteil von 29% und Kochen, Bügeln und Wäschetrocknen mit 19%. Auch die Trinkwassererwärmung inklusive Wasch- und Geschirrspülmaschinen mit einem Anteil von 17% am Haushaltsstrom wird von der Uhrenumstellung praktisch nicht beeinflusst. Auch beim Stromverbrauch der Heizung mit einem Anteil von 15% (Pumpe, Brenner, Ventilatoren und Stand-by) ist der Einfluss von Sommer- und Winterzeit minimal.
Es gibt auch künftig Winter- und Sommerzeit
Mit einem Antrag hatte die FDP-Fraktion im Bundestag im März 2007 dafür plädiert, die derzeitige Zeitumstellung zwischen Winter- und Sommerzeit abzuschaffen und innerhalb der EU ganzjährig die Sommerzeit einzuführen. Die Sommerzeit sei am besten für eine ganzjährige Regelung geeignet, weil sich die Lebens- und Arbeitsgewohnheiten der Menschen in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert hätten. Dieser Antrag ist im Wirtschaftsausschuss am 12. März 2008 mit großer Mehrheit abgelehnt worden. Die Bundesregierung hatte auf die Zuständigkeit der Europäischen Union hingewiesen. Eine Umfrage habe ergeben, dass 25 von 27 Mitgliedstaaten sich für die Beibehaltung der jetzigen Zeitumstellungen ausgesprochen habe, zwei hätten sich nicht geäußert. Zwar würden sich das Europaparlament und der Rat mit dieser Frage beschäftigen, doch gibt es aus Sicht der Bundesregierung vordringlichere und aussichtsreichere Vorhaben, als in dieser Frage 25 Staaten umzustimmen. ToR
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