Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat Anfang April 2012 die Genehmigung für die Errichtung einer Power-to-Gas-Anlage mit einer Anschlussleistung von 250 kW erhalten. Die Speichertechnik Power-to-Gas hat damit einen weiteren Schritt in Richtung industrielle Anwendung genommen. Bereits in diesem Sommer soll am ZSW in Stuttgart die Testanlage eingeweiht werden, in der Strom zu Wasserstoff und Methan umgewandelt wird. Die vom Bundesumweltministerium geförderte Anlage ist mit einer Nennleistung von 250 kW und einer möglichen Methanproduktion von bis zu 300 m3/d zehn Mal leistungsstärker als die 2009 entstandene ZSW-Versuchsanlage (Bericht von TGA Fachplaner).
2013: 6-MW-Anlage für synthetisches Methan
Damit wird das Projekt das größte seiner Art überhaupt sein – zumindest bis zum Jahr 2013. Dann will die Audi AG die Erfolgsgeschichte von Power-to-Gas mit einer 6-Megawatt-Anlage im industriellen Maßstab fortschreiben. Die neue Versuchsanlage soll zuvor wichtige Erkenntnisse für die Etablierung von Power-to-Gas auf dem Markt liefern. „Wir müssen heute investieren und die neue Technologie anwenden, damit sie ausgereift und wirtschaftlich ist, sobald relevanter saisonaler Speicherbedarf entsteht“, erklärt Dr. Michael Specht, Leiter des ZSW-Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren. Beim von ZSW, der Firma SolarFuel und dem Fraunhofer IWES entwickelten Verfahren wird (überschüssiger) Strom (aus Sonnen- und Windenergie) durch Elektrolyse und Methanisierung in Methan umgewandelt, den Hauptbestandteil von Erdgas. Im Erdgasnetz lässt es sich dann verlustfrei speichern. Das Methan kann wie Erdgas universell zur Wärmegewinnung, Elektrizitätserzeugung in KWK-Anlagen und als Kraftstoff in Erdgasautos genutzt werden. ■