Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und der Deutsche Großhandelsverband Haustechnik (DGH) haben eine gemeinsame Marketingoffensive vorbereitet. Im Mittelpunkt stehen 25 Mio. ineffiziente Heizungspumpen in deutschen Heizungskellern. Mit einer groß angelegten Plakataktion wollen die Verbände in den Abhollagern des Großhandels die Handwerksunternehmen für einen vorgezogenen Pumpentausch motivieren.
Die Energieeffizienz von Nassläufer-Umwälzpumpen wird ab dem 1. Januar 2013 EU-weit geregelt. Dann gilt für neu in Verkehr gebrachte Nassläufer-Umwälzpumpen, die außerhalb des Wärmeerzeugers installiert sind („externe“ Pumpen), ein „EEI-Grenzwert“ von 0,27 (EEI: Energie-Effizienz-Index). Energieeffizienzklassen gibt es dann nicht mehr, die im Handel erhältlichen Pumpen sind dann in der Regel energieeffizienter als die Mindestanforderungen der heutigen Klasse A. Ab August 2015 wird der EEI-Grenzwert auf 0,23 herabgesetzt.
„Das Handwerk muss aktiv werden“
„Wir wollen die Handwerksbetriebe dazu bringen, ihren Kunden schon heute eine elektronisch geregelte Hocheffizienzpumpe einzubauen“, erklärt Elmar Esser, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK. „Das ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll. Immerhin entspricht das Einsparpotenzial durch den Austausch aller veralteten, ungeregelten Pumpen in Wohngebäuden der Jahresleistung eines Kernkraftwerks oder vier konventioneller Kraftwerksblöcke.“ „Uns treibt die Sorge, dass wir bei der Effizienzsteigerung im Wärmemarkt unnötig Zeit verlieren“, ergänzt Dr. Uwe Schwarting, Geschäftsführer des DGH. Das Handwerk sei der entscheidende Marktmittler innovativer Technologie und müsse aktiv auf die Kunden zugehen. „Ein vorgezogener Pumpentausch bringt eine Menge Vorteile. Der Handwerker kann durch den Verkauf einer höherwertigen Pumpe seine Marge erhöhen. Der Kunde senkt seinen Stromverbrauch. Die Umwelt wird durch Einsparung von mindestens 7 Mio. t/a CO 2 -Emissionen entlastet, wenn alle ungeregelten Pumpen ausgetauscht würden.“
„Als echte Hersteller von Energieeffizienz beweisen“
In der Ansprache der Fachbetriebe werden ZVSHK und DGH von den Pumpenherstellern unterstützt. Die Informationsoffensive zur „Aktion Pumpentausch“ startet Ende Februar 2012. Neben dem Plakat in den Abhollagern des Großhandels wird die Aufforderung zum vorgezogenen Pumpentausch über Kundenzeitschriften und Schulungen der Industrie transportiert. Darüber hinaus wird es Flyer, Anzeigen und eine breit angelegte PR-Arbeit geben. Auch die Endverbraucher-Kampagne „Intelligent Heizen“ der VdZ – Forum für energieeffiziente Gebäudetechnik wird das Thema aufgreifen. Esser appelliert im Namen der gesamten SHK-Verbandsorganisation: „Die Fachbetriebe können sich 2012 mit dem zu empfehlenden Pumpentausch gegenüber ihren Kunden als echte Hersteller von Energieeffizienz beweisen. Zudem haben sie damit die Sicherheit, den aktuellen Stand der Technik zu verbauen.“
Anmerkung der TGA-Redaktion: Jede vorzeitig ausgetauschte ineffiziente Heizungspumpe ist zu begrüßen. Die Energieeffizienz von Heizungsumwälzpumpen ist gegenüber dem Bestand in den letzten Jahren so drastisch verbessert worden, dass sogar die Stiftung Warentest in der Ausgabe „test 1/2012“ in dem Artikel „Immer sparsamer“ über Haushaltsgeräte nur für eine Geräteart rät „Alte stromfressende Heizungspumpen sollten sofort gewechselt werden.“ Mit der Minderung von CO 2 -Emissionen muss die Branche jedoch auf die richtige Wortwahl achten: Aufgrund der aktuellen Mechanismen des EU-Emissionshandels ist eine echte Minderung nicht anzunehmen (siehe auch: Kein Klimaschutzbeitrag). Vom dem Gebot Energie zu sparen, darf das allerdings nicht ablenken. ■