Auch in diesem Jahr setzte der Veranstalter, die Neue Messe München, auf ein schon 2005 bewährtes Ausstellungskonzept. Die BAU bot nicht nur einen konkurrenzlos umfassenden Überblick über Baustoffe und Produkte auf insgesamt 180000 m2: Während der Sonderschau BAU IT wurden die Besucher auf rund 6000 m2zusätzlich über neueste Entwicklungen im IT-Bereich informiert. Damit trug die Leitmesse der steigenden Bedeutung von Informationstechnologien im Baubereich Rechnung. Diesen Mehrwert nutzten auch viele TGA-Planer und so war die BAU auch aus Software-Sicht ein guter Start ins Messejahr 2007.
Das waren die Trends
Mobilität: Projekte werden nicht im Büro, sondern auf der Baustelle realisiert. Deshalb ist die Kommunikation und Steuerungsmöglichkeit von unterwegs so wichtig. Sie sorgt für eine Beschleunigung von Prozessen, eine Steigerung der Produktivität und eine Vereinfachung in der Disposition von Menschen, Maschinen und Material. Personalzeiten, Fahrzeug-, Geräte- und Materialdaten werden am Handy, Smartphone oder Pocket-PC erfasst und stehen sofort am Firmenserver zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung. Der mobile Zugriff auf bürointerne Projektdaten über das Internet und der Austausch mit Datenbanken ermöglichen eine effiziente Abwicklung komplexer technischer Abläufe.
Vernetzung: Der Zwang zu mehr Flexibilität wird immer größer. Dieser Entwicklung folgend, präsentierten einige Aussteller Web-basierende Systeme, die eine zeit- und ortsunabhängige Verarbeitung von Daten ermöglichen. Bauprodukt-Datenbanken erlauben eine jederzeitige Recherche von Fachinformationen oder den Abruf und die Einbindung digitaler Daten in die eigene Planung, wie etwa CAD-Symbole oder LV-Texte. Ausschreibungs-, Vergabe- und Beschaffungsportale sorgen für eine schnelle, kostengünstige und effiziente Abwicklung von Bauprozessen. Internet-basierende Projektmanagement-Systeme (IBPM) bieten neue Möglichkeiten für das kooperative Planen und Bauen, beschleunigen die Abstimmung und minimieren Fehler.
Ergonomie: Trotz zunehmender Leistungsfähigkeit, Funktionsvielfalt und damit auch Komplexität der Systeme werden in den vergangenen Jahren auch Schwerpunkte auf eine intuitive Bedienung und Ergonomie gelegt. Bedingt durch die von Office-Programmen vorgegebenen Standards müssen sich auch Anbieter von Branchenlösungen dem Trend hin zu einfacherer, intuitiver Bedienung anpassen. Wenn sich die Software beim Funktionsumfang kaum mehr unterscheidet, die Bedienung beim Mitbewerber aber einfacher ist, steigt der Zwang, gleichzuziehen. Auch hier belebt Konkurrenz tatsächlich das Geschäft.
Das waren die Neuerungen
Die folgende Übersicht fasst eine Auswahl interessanter Neuerungen aus diversen Bereichen zusammen. Weitere Messedaten sowie Software-Aussteller finden Sie unter https://bau-muenchen.com/de/
CAD: Die auch für TGA-CAD-Anbieter wichtige ISH wirft ihre Schatten voraus und so war deren Beteiligung auf der BAU eher zurückhaltend. Highlight auf dem Stand von Autodesk (http://www.autodesk.de) war die brandneue TGA-Lösung Autodesk Building System 2007 für die Planung aller haustechnischen Gewerke in 2D oder 3D. Die für Fachplaner und ausführende Betriebe gleichermaßen konzipierte Software trägt aufgrund einheitlicher Benutzeroberfläche für alle Gewerke zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung bei. Data Design System (http://www.dds-cad.de) stellte die neue Version 6.4 von DDS-CAD Haustechnik mit vielen Neuerungen sowie das neue Produkt DDS-CAD Building vor. Weitere Themen waren Gebäude- /Energiesimulation, Energieberater EnEV, Kühllast, Heizlast, buildingSMART und neue Energien. Nemetschek (http://www.nemetschek.de) präsentierte unter anderem auch Allplan Haustechnik, die fachübergreifende Komplett-Software für die Planung der Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro. Haupt-Gesprächsthema am Nemetschek-Stand war aber die Übernahme des Architektursoftware-Anbieters Graphisoft.
AVA: Traditionell zahlreich waren AVA-Anbieter vertreten. So stellte Bauer Software (http://www.bauer-software.de) die neue Version 9 von Buildup, der modularen Gesamtlösung für die Bereiche AVA, Kostenmanagement und Honorar vor. Zu den Neuerungen zählen ein neuer Programmeinstieg, eine neue Menüstruktur und eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit. Bechmann Software (http://www.bechmann-software.de) präsentierte neben der Softwarelösung easyKalk für Kalkulation, Angebot und Rechnungsstellung die neue Datenschnittstelle von AVAscript zur Ausschreibungsplattform https://www.ibau.de/ Cosoba (http://www.cosoba.de) zeigte die neueste Version von AVA.relax, die mit der innovativen Entwicklungsumgebung DoNet von Microsoft entwickelt wurde. Neu war auch ein Budget- und Kostenmanagementsystem, das den gesamten AVA-Prozess abbildet. Highlight am Messestand von G & W Software (http://www.gw-software.de) war die neue Version 8 von California 3000. Neu ist unter anderem eine Wiedervorlagefunktion, die Einbindung der DIN 276-1 (Ausgabe November 2006) und erweiterte Projektreports. Eine normgerechte AVA-Komplettlösung zeigte ORCA Software (http://www.orca-software.com). Schnittstellen wie GAEB 90/2000/XML oder REB DA11/DA12 gehören ebenso zum Standard-Lieferumfang wie die standardisierte Leistungsbeschreibung LB-Haustechnik V07. Neben der an Microsoft Outlook angelehnten Planungs- und Ausführungssoftware, inklusive AVA und Angebotskalkulation NetBAU stellte Sidoun (http://www.sidoun.de) die aktuelle Version von WinAVA vor.
Büro/Projektmanagement (BMSP): Hier war der sogenannte PeP7-Standard für die vergleichbare Bewertung der wirtschaftlichen Sicherheit von Planungsbüros das Thema. Mit dem Startschuss zur BAU IT fiel bei der mair pro GmbH (http://www.mairpro.de) auch der Startschuss für ProjektPro 07. Die neue Generation wurde mit neuer Datenbank-Basis, neuen Funktionalitäten und neuer graphischer Struktur präsentiert. Als erstes deutsches BMSP-Programm erhielt Acclaro von Rossmayer Consulting (http://www.acclaro.de) die PeP7-Zertifizierung. Neu ist hier der Dokumentmanager für mehr Planungstransparenz und weniger Bürokosten. Auch untermStrich (http://www.untermstrich.com) erhielt für das Controlling-Modul der gleichnamigen Software die PeP-Zertifizierung. Präsentiert wurde unter anderem die Anbindung an die internetbasierte LOOOP-Projektplattform. Damit lassen sich Bauprotokolle online verfassen, verteilen und ablegen.
Internet: Die ausschreibungs-abc GmbH (http://www.ausschreibungs-abc.de) stellte das Bietermodul abc-cockpit vor, das den Bieter beim Bearbeiten der Angebote unterstützt und die Abgabe eines elektronischen Angebots ermöglicht. Das Deutsche Vergabe- und Beschaffungsnetz (http://www.dvbn.de) präsentierte in Kooperation mit dem ZDH und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund eine zentrale Online-Plattform für die Vergabe und Beschaffung. Als Netzwerkpartner des DVBN war auch die ventasoft GmbH (http://www.ventasoft.de) auf gleichem Stand vertreten. Neu war hier der kostenlose eVeröffentlichungs-Service .
EnEV: Das Einsparen von Energie war nicht nur auf der BAU, sondern auch auf der BAU IT ein wichtiges Thema. So zeigte BuildDesk (http://www.builddesk.de) mit der Version 3.2 von BuildDesk Expert eine Software zur Berechnung des Primärenergiebedarfs von Gebäuden sowie zur Erstellung von Energiebedarfsausweisen. Neu ist beispielsweise der Projektassistent, der den Gebäude- und Gaubenassistenten vereint oder das 3 mal 4 System zur Eingabe der Anlagentechnik. Auch Hottgenroth Software (http://www.hottgenroth.de) hatte mit dem Energieberater Plus Neues zu bieten: Die energetische Beratung für Wohn- und Nichtwohngebäude nach DIN V 18599. Auch die Zusatzprogramme sind sehr interessant. So bietet HS-Foto-Aufmaß eine schnelle Gebäudeerfassung auf der Grundlage von Fotos, die mit Digitalkamera oder Foto-Handy aufgenommen wurden. MB