Bis 2018 sinken die CO2-Vermeidungskosten durch Solarenergie gegen null. Solarenergie ist dann günstiger als Strom und Wärme aus konventioneller Erzeugung. Zu diesem Ergebnis kommt die auf Vermögensverwaltung und Anlageberatung spezialisierte Bank Sarasin & Cie AG in ihrer neuesten und fünften Studie zur Solarindustrie „Solarenergie 2007 - Der Höhenflug der Solarindustrie hält an“. Sie untersucht die aktuellen Marktverhältnisse und -aussichten im Bereich der Solarenergie respektive der drei Anwendungsgebiete Photovoltaik (PV), Solarthermie und solarthermische Kraftwerke.
Hohes CO2-Vermeidungspotenzial
Durch die aktuelle Klimadebatte rückt die Frage nach dem Reduktionspotenzial von CO2 und den diesbezüglichen Vermeidungskosten der einzelnen solaren Energietechnologien ins Zentrum des Interesses. Die Sarasin-Studie widmet sich dieses Jahr erstmals diesem Thema und zeigt auf, dass die Solarenergie einen beträchtlichen Beitrag zur CO2-Minderung liefern könnte. „Ich erwarte, dass im Jahr 2030 rund 20% oder drei Gigatonnen (Gt) CO2 von den zusätzlich prognostizierten 14 Gt CO2 durch die Solarenergie vermieden werden können“, unterstreicht Studienautor Dr. Matthias Fawer das enorme Potenzial.
Der Großteil (50%) könne durch die Wärmeerzeugung mit Solarkollektoren eingespart werden. Zurzeit liegen die CO2-Vermeidungskosten aller Solartechnologien zwar deutlich über den Preisen, zu denen heute CO2-Emissionszertifikate gehandelt werden (20...40 Euro/t). Das Potenzial zur Kostenreduktion sei jedoch bei allen drei Nutzungsarten groß. Sarasin prognostiziert, dass allen voran die Solarthermie (ab 2018), gefolgt von der Photovoltaik (ab 2021) und den solarthermischen Kraftwerken (2025) keine CO2-Vermeidungskosten mehr verursachen werden.
Ungebremster Ausbau der PV-Produktionskapazitäten
Weltweit hat die Solarzellenproduktion 2006 nochmals von 1,74 auf über 2,5 GW (+44%) zugenommen. Die PV-Industrie entwickelt sich damit von einem Nachfrage- zu einem Angebotsmarkt. Erfolgreiche Unternehmen wie Q-Cells, Suntech Power, First Solar oder SunPower werden dieses Jahr gegenüber 2006 mit hohen Zuwachsraten in ihren jeweiligen Produktionskapazitäten aufwarten. Im Gleichschritt mit dem Anstieg der Solarzellenproduktion haben sich die Aktienkurse der Solarunternehmen entwickelt: In den ersten drei Quartalen legte der PPVX-Index - ein Index aus 30 Solartiteln - um 95% zu. Zudem sieht Fawer die Perspektiven des weltweiten PV-Marktes weiter verbessert, da einige Hürden wie der Siliziumengpass oder fehlende Förderprogramme weggefallen seien. Für 2010 erwartet Sarasin bei jährlichen Wachstumsraten von 50% weltweit eine neu installierte PV-Leistung von 8,25 GW.
China absorbiert 74% aller Solarkollektoren
Weltweit wurden 2006 mit 17 GW thermischer Energie rund 24% mehr Solarkollektoren installiert als im Vorjahr. Rund drei Viertel davon gehen auf das Konto von China. Hierbei handelt es sich überwiegend um einfachste Anlagentechnik. Der europäische Solarthermiemarkt entwickelte sich ebenfalls sehr positiv und ist 2006 um 45% gewachsen. Dominiert wird der Markt von Deutschland, Österreich, Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich. Der Markt in Deutschland ist nach den bisherigen BDH-Marktzahlen allerdings in 2007 um etwa 30% rückläufig. Bis 2010 erwartet Sarasin weltweit ein jährliches Wachstum von 25%, das von China und den Schwellenländern angetrieben wird. ToR
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