Mit dem 1997 vereinbarten Kyoto-Protokoll haben sich alle unterzeichnenden Staaten zum Klimaschutz verpflichtet, wobei für die beteiligten Staaten unterschiedliche Vorgaben zum Tragen kommen. Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2012 seine CO2-Emissionen gegenüber dem Referenzjahr 1990 um 21% zu verringern. Jetzt hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Zwischenbilanz gezogen.
Deutschland kann 2012-Ziel noch erreichen
Danach kann Deutschland seine Verpflichtung noch erreichen. Die CO2-Emissionen gingen 2005 gegenüber 2004 leicht um 2,3 % zurück. Bezogen auf 1990 betrug der Rückgang damit 19%. Dies ist jedoch vorrangig auf den massiven Rückgang der industriellen Produktion in den ostdeutschen Bundesländern zurückzuführen – weniger auf Maßnahmen bzw. Resultate aktiven Klimaschutzes. Für die noch fehlenden zwei Prozentpunkte müssen zusätzlich etwa 22 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden.
In Europa Stagnation
Betrachtet man dagegen Europa als Ganzes, stagnieren die CO2-Emissionen auf sehr hohem Niveau. 2005 waren die EU-Staaten für den Ausstoß von rund 4 Mrd. Tonnen CO2 verantwortlich. Dabei hat die Zunahme der realen Bruttoinlandsprodukte je Einwohner in den letzten Jahren tendenziell zu einer Steigerung der Emissionen geführt. Dieser Entwicklung wirkten aber Veränderungen der Energieträgerstruktur in allen Ländern entgegen. Hier konnte durch den verstärkten Einsatz emissionsärmerer Energieträger, insbesondere Erdgas, eine Reduktion der Treibhausgase bewirkt werden.
Weltweit rasanter Anstieg
Im weltweiten Vergleich ergibt sich ein erschreckendes Bild. Danach erreichten die gesamten CO2-Emissionen weltweit mit etwa 27,3 Mrd. Tonnen einen neuen Höhepunkt. Gegenüber 1990 bedeutet dies eine Erhöhung von 27%. ToR