Bezahlten die Unternehmen im Jahr 2016 für das Lieferjahr 2017 durchschnittlich noch 33,51 Euro/MW Strom, mussten sie in diesem Jahr für Lieferungen 2019 bereits 50,56 Euro und mehr bezahlen (zeitweise lag der Wert sogar bei bis zu 69 Euro/MW. Die Beschaffungskosten sind für die Versorger damit im Durchschnitt um mehr als die Hälfte gestiegen. Die Stromvertriebe müssen also selbst höhere Kosten tragen. Es sei davon auszugehen, dass die deutlich steigenden Beschaffungskosten stärker durchschlagen als mögliche kleinere Entlastungseffekte bei anderen Bestandteilen des Strompreises. 2018 liegt der Anteil für Beschaffung und Vertrieb beim Strompreis für Haushaltskunden bei rund 21 %, auf Steuern, Umlagen und Abgaben entfallen 54 % und 25 % auf Netzentgelte inklusive Messung und den Messstellenbetrieb (Stand Mai 2018, Quelle: BDEW).
Hinzu kommt ein weiterer Faktor: Die Preise für CO2-Emissionszertifikate steigen seit über einem Jahr deutlich. Der Preis für die Zertifikate ist in den vergangenen zwölf Monaten massiv gestiegen. Dies erhöht die Kosten für die Produktion von Strom. Während der Preis für ein Zertifikat lange bei 4 bis 6 Euro/t CO2 lag, hat er sich im Verlauf des Jahres 2018 nahezu verdreifacht: Ein Zertifikat, das zum Ausstoß einer Tonne CO2 berechtigt, kostet derzeit knapp 20 Euro.
Steigende Börsenstrompreise haben allerdings auch einen Entlastungseffekt bei der EEG-Umlage, der sich aber erst zeitversetzt abbildet. ■