Die Brunata-Metrona-Gruppe hat das Heizverhalten in Privatwohnungen untersucht und dazu rund 4 Mio. Einzelmessungen der Raumtemperatur in deutschen Mietwohnungen ausgewertet. Gewonnen wurden diese Messdaten im Rahmen der regulären Ablesung von elektronischen Heizkostenverteilern während der vergangenen vier Heizperioden seit dem Winter 2004, jeweils in den Monaten November bis April. Die Ergebnisse zeigen überraschend und erstmals empirisch belastbar, dass die üblichen Annahmen hinsichtlich Wohnraumtemperaturen nicht zutreffend sind: Die deutschen Mietwohnungen sind wesentlich sparsamer beheizt als angenommen.
Viele Räume deutlich unterkühlt
Rund ein Viertel aller Wohnräume waren im Winter unter 16°C temperiert und gelten damit als unterkühlt. Fast 8% fielen sogar noch unter die nach DIN-Norm kritische Grenze von etwa 14°C. Bereits 70% aller Wohnräume blieben unter der üblichen Behaglichkeitsgrenze von 20°C. Nur ein knappes Fünftel aller Räume befand sich im „normalen“ Bereich zwischen 20 und 22°C und nur wenig mehr als 10% aller Räume konnten mit 22 bis 29°C als überheizt gelten.
Wohnraumtemperaturen: 2°C unter Bedarfsannahme
Bezogen auf eine Bedarfstemperatur von 20 bis 21°C und der Annahme, wonach pro K der Heizenergiebedarf um etwa 6% zunimmt, zeigt die Studie, dass die tatsächliche Temperaturverteilung um etwa 15% unter der Bedarfsannahme liegt. Das entspricht einem tatsächlichen Energieminderverbrauch von rund 16,5%. Anders ausgedrückt: Im Mittel liegen die Wohnraumtemperaturen heute rund 2°C unter den Bedarfsannahmen. Das bedeutet, dass die Mieter beim Verbrauchsverhalten sparsamer sind, als erwartet. Im Sinne einer Vorbeugung vor Schimmelbildung sind die festgestellten Werte jedoch sehr bedenklich.
Trotzdem wird Energie verschwendet
Die Tatsache, dass die meisten Mieter bereits heute sehr sparsam mit Heizenergie umgehen, lässt jedoch keine Rückschlüsse darauf zu, wie es um die Effizienz bei der Bereitstellung dieser Energie bestellt ist. Hier wäre es zu begrüßen, wenn Hausbesitzer und Verwalter künftig verstärkt auf eine optimale Einstellung der Heizungsanlage achten würden, mahnt die Brunata-Metrona-Gruppe. Schon vor einigen Jahren hatte die Optimus-Studie gezeigt, dass durch eine optimale Einstellung von Heizung, Pumpen, Regelung und Thermostatventilen Energieeinsparungen von bis zu 20% erzielt werden können. Bereits durch den hydraulischen Abgleich und die Einstellung der Vorlauftemperatur bei der bestehenden Heizungsanlage sind erhebliche Energieeinsparungen möglich. ToR
Im Kontext auf www.tga-fachplaner.de
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