Konkret zeigten die Analysen, dass der witterungsbereinigte Verbrauch für Raumheizwärme erstmals seit 2005 wieder angestiegen ist, um über 3 %. Da beim witterungsbereinigten Verbrauch der Einfluss kalten oder warmen Klimas herausgerechnet wird, eignet sich dieser besonders gut, um die Entwicklung der energetischen Qualität von Immobilien und des Verhaltens ihrer Nutzer einzuschätzen. Für Erdgas liegt der Anstieg bei rund 2,8 %, für Fernwärme bei etwa 3,5 % und für Heizöl bei annähernd 4,7 %.
Erster witterungsbereinigter Anstieg seit zwölf Jahren
Im Jahr 2016 stieg der witterungsbereinigte Verbrauch im Vorjahresvergleich erstmals seit zwölf Jahren wieder merklich an, was praktisch einem Rückgang der Energieeffizienz gleichkommt. Höhere witterungsbereinigte Erdgasverbräuche gab es zuletzt 2012, für höhere Heizöl- und Fernwärmeverbräuche muss man bis 2011 zurückblicken.
Zwar wurden die genauen Ursachen im Rahmen der Studie nicht untersucht, für die Techem-Experten ist es jedoch unwahrscheinlich, dass sich der energetische Zustand der Gebäudehüllen oder Heizsysteme in derart kurzer Zeit soweit verschlechtert hat, um als Ursache in Betracht zu kommen. Nicht ausgeschlossen erscheine eine Veränderung des Nutzerverhaltens, zu dem merklich gesunkene Brennstoffpreise geführt haben könnten: Für Erdgas liegt der faktische Preisrückgang in den untersuchten Gebäuden seit 2014 bei 7,4 %, für Fernwärme bei 10,7 % und für Heizöl sogar bei annähernd 32,5 %. ■